Romantik, Vormärz, Realismus ...
K. Dautels Ideen, Materialien und Vorschläge für den Deutschunterricht
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Was ist und wie funktioniert: | |||
Definition |
IRONIE |
SATIRE |
PARODIE |
Mittel |
Untertreibung |
Übertreibung |
Einsatz literarischer |
Zweck |
In-Frage-stellen |
lächerlich machen |
Komik und Unterhaltung |
indirekte | direkte Zeit- und Sozialkritik | Kunstkritik |
SATIRE, IRONIE, PARODIE
SATIRE ist eine literarische Form der Kritik und Verspottung herrschender Verhältnisse mit den Mitteln der Übertreibung (Hyperbel), des treffenden Wortwitzes und einer gewissen Aggressivität. Satire will entlarven, verspotten und eine kritische Haltung hervorrufen.
IRONIE ist die Kritik und Verspottung herrschender Verhältnisse mit den Mitteln der Verstellung und Verkehrung. Das Gesagte ist nicht wörtlich zu nehmen, das Gemeinte und das Gesagte stehen in indirekten Verhältnis zueinander.
PARODIE: Verzerrende, übertreibende oder verspottende Nachahmung (parodia - Gegengesang) eines bekannten Werkes. Die Form wird beibehalten, jedoch der Inhalt humoristisch verändert. Der komische Effekt entsteht aus der Spannung zwischen dem bekannten Original und der Nachahmung. Parodie ist ein Bildungsspiel, das die Kenntnis der Vorlage voraussetzt.
Eine Fundstelle
„Was tut ein Mensch, wenn er gegen den anderen ironisch wird? Er bringt ihn in ein fragwürdiges Licht. Das könnte er auch ohne Ironie tun. Er könnte auch direkt etwas sagen, was den Angegriffenen sonderbar oder komisch erscheinen ließe. Doch würde das verraten, daß er plump ist und ihm nichts Gutes einfällt; die Ironie hingegen ist geistreich. Im direkten Angriff wäre noch ein anderer Nachteil. Wer ihn führte, wäre in die Situation verfangen; der Ironiker hingegen steht in ihr und zugleich über ihr. Sein Angriff zeigt ihn frei und überlegen. So sagt er Anerkennendes, aber in einer Weise, daß dabei Ungünstiges zum Vorschein kommt; er stimmt zu und unterstreicht dadurch den Widerspruch nur umso stärker; er tut harmlos und verwundet umso sicherer.”
(aus Romano Guardini: Der Tod des Sokrates, 1959 S.16/17)
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Im allgemeinen werden die Bewohner Göttingens eingeteilt in Studenten, Professoren, Philister und Vieh, welche vier Stände doch nichts weniger als streng geschieden sind. Der Viehstand ist der bedeutendste. [...] H. Heine: Die Harzreise (1824), zit. nach Projekt Gutenberg-DE. |
(cc) Klaus Dautel