Ein häufig beobachtetes Problem im herkömmlichen Deutschunterricht – besonders der SII: Die Schüler*innen müssen in ihren Klausuren selbstständig lange Texte schreiben, Interpretationen, Erörterungen, materialgestützte Formate und können das im analogen Unterrichtskontext nur eingeschränkt üben.

Hier bietet die Wiki-Arbeit viele Möglichkeiten, die die Schreibkompetenz der Lernenden nachhaltig fördert. Die Lernenden

  • schreiben eigene – auch lange – Texte,
  • überarbeiten ihre eigenen und andere Texte,
  • präsentieren ihre Texte einer Öffentlichkeit,
  • nehmen Stellung zu den Texten der Mitlernenden und
  • geben sachbezogenes, konstruktives und wertschätzendes Feedback.

Am Ende haben sie noch viel mehr erreicht, nämlich Kompetenzen im Bereich der 4Ks:

  • langfristige Dokumentation kreativer Prozesse und Produkte
  • kollaboratives Arbeiten, über Lerngruppen- und Jahrgangsstufengrenzen hinaus
  • kritische Auseinandersetzung mit allen Aspekten von Öffentlichkeit (z.B. geistiges Eigentum, Urheberrechte, Fakten und Meinungen usw.)
  • sachgerechtes, konstruktives Kommunizieren über Produkte und Prozesse.

Die Wiki-Arbeit mit den Lernenden hat sich auch in mir selbst im Laufe der Jahre immer weiterentwickelt und mit jedem neuen Projekt kommen neue Ideen und Möglichkeiten hinzu. Ein aktuelles Beispiel ist das Projekt Dramenanalysen, das haben der Grund- und der Leistungskurs einer Q1 (11. Klasse) in diesem Schuljahr gemeinsam neu erstellt.

Wichtig: Keine Angst vor dem Imperfekten: Wiki-Arbeit ist ein permanenter Prozess, alle Produkte sind nur vorläufig fertig, Fehler können immer korrigiert werden, Texte auch später noch von anderen Gruppen – in kommenden Jahrgängen – überarbeitet werden.
Ein paar Tipps und Anregungen zur Wiki-Arbeit mit Lernenden habe ich auf einer neuen Seite zusammengestellt.

Viel Spaß beim Lesen, Maren Floßdorf