Münsterschweizer Winter

Wir stellen Mesner Franz Winter Fragen:

Seit wann arbeiten Sie am Münster? Seit 1971
Wurden Sie auf diesen Beruf vorbereitet? Fürs Münster eigentlich gar nicht. Ich war schon vorher Mesner, wie mein Vater. Er hat mir alles beigebracht.
Könnte auch eine Frau Ihren Beruf ausüben? Ja, es gibt auch Mesnerinnen.
Auch am Münster? Das gab es noch nie. Denkbar wärs.
Ist es hier eine normale Arbeitsstelle? Jein. Vom Beruf her schon eine normale Arbeitsstelle, aber es ist doch nicht ganz "üblich".
Warum nicht? Die Arbeitszeiten sind ganz verschieden. Je nach Festzeit ändert sich sehr viel.
Tragen Sie eine besondere Berufskleidung? Ja. Hier im Münster auf jeden Fall. Je nach liturgischer Handlung trage ich Talar und/oder Chorhemd.
Wie ist die Wochenarbeitszeit? Im Schnitt 38½ Stunden, wie im öffentlichen Dienst halt.
Werden Überstunden extra vergütet? Nein, auch keine Zuschläge für Sonn- und Feiertage.
Sind Sie von einer Gewerkschaft vertreten? Nein.
Wie lösen Sie mögliche Probleme am Arbeitsplatz? Zunächst mal wird versucht mit dem Dienstherrn (Wer? Dompfarrer) zu reden. Wenn das nicht klappen sollte, gibts die MAV - die Mitarbeitervertretung.
Sollte man etwas am Arbeitsplatz verbessern? Eine größere Sakristei wäre gut. Für eine Bischofskirche ist sie zu klein.
Könnten Sie Ihren Job jedem weiterempfehlen? Jedem nicht.
Warum? Er setzt voraus, daß man mit der Kirche verbunden ist und auch ein gläubiger Christ ist.
Erinnern Sie sich an ein besonders schönes Erlebnis? Die schönsten Erlebnisse sind immer die Weihetage - von Priestern und Bischöfen.
An was denken Sie nicht gern zurück? Ende der 70er Jahre, die Gefahr der Münsterbesetzung, die Demonstrationen...
Freuen Sie sich auf Ihre Pension? Noch nicht, das hat noch Zeit.
Noch eine persönliche Frage am Schluß: Werden Ihre Kinder auch Mesner? Von ihrer bisherigen Ausbildung her nicht, die meisten beschäftigen sich mit Informatik und Datenverarbeitung.


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