Seit wann arbeiten Sie am Münster? | Seit 1971 |
Wurden Sie auf diesen Beruf vorbereitet? | Fürs Münster eigentlich gar nicht. Ich war schon vorher Mesner, wie mein Vater. Er hat mir alles beigebracht. |
Könnte auch eine Frau Ihren Beruf ausüben? | Ja, es gibt auch Mesnerinnen. |
Auch am Münster? | Das gab es noch nie. Denkbar wärs. |
Ist es hier eine normale Arbeitsstelle? | Jein. Vom Beruf her schon eine normale Arbeitsstelle, aber es ist doch nicht ganz "üblich". |
Warum nicht? | Die Arbeitszeiten sind ganz verschieden. Je nach Festzeit ändert sich sehr viel. |
Tragen Sie eine besondere Berufskleidung? | Ja. Hier im Münster auf jeden Fall. Je nach liturgischer Handlung trage ich Talar und/oder Chorhemd. |
Wie ist die Wochenarbeitszeit? | Im Schnitt 38½ Stunden, wie im öffentlichen Dienst halt. |
Werden Überstunden extra vergütet? | Nein, auch keine Zuschläge für Sonn- und Feiertage. |
Sind Sie von einer Gewerkschaft vertreten? | Nein. |
Wie lösen Sie mögliche Probleme am Arbeitsplatz? | Zunächst mal wird versucht mit dem Dienstherrn (Wer? Dompfarrer) zu reden. Wenn das nicht klappen sollte, gibts die MAV - die Mitarbeitervertretung. |
Sollte man etwas am Arbeitsplatz verbessern? | Eine größere Sakristei wäre gut. Für eine Bischofskirche ist sie zu klein. |
Könnten Sie Ihren Job jedem weiterempfehlen? | Jedem nicht. |
Warum? | Er setzt voraus, daß man mit der Kirche verbunden ist und auch ein gläubiger Christ ist. |
Erinnern Sie sich an ein besonders schönes Erlebnis? | Die schönsten Erlebnisse sind immer die Weihetage - von Priestern und Bischöfen. |
An was denken Sie nicht gern zurück? | Ende der 70er Jahre, die Gefahr der Münsterbesetzung, die Demonstrationen... |
Freuen Sie sich auf Ihre Pension? | Noch nicht, das hat noch Zeit. |
Noch eine persönliche Frage am Schluß: Werden Ihre Kinder auch Mesner? | Von ihrer bisherigen Ausbildung her nicht, die meisten beschäftigen sich mit Informatik und Datenverarbeitung. |