Station 8 - AG Denkmalschutz

„Wir waren zum Scheitern verurteilt“


Foto: privat
Frau Jeitner
Hier in der Galerie hingen einst die Bilder Frau Jeitners, die die Zerstörung des Großteils von Bernaus Altstadt darstellten. Frau Jeitner und Frau Köhler stellten sich aktiv gegen den Flächenabriß. Sie sahen den mittelalterlichen Charakter auch maßgeblich durch die vom Abriß bedrohten Gebäude bestimmt. Um diesen zu erhalten, haben sie eifrig nach Mitteln und Wegen gesucht den Flächenabriß zum Bau von „Arbeiterschließfächern“ zu verhindern.
So waren beide in der Arbeitsgemeinschaft Denkmalpflege des Kulturbundes engagiert, wo versucht wurde, Gebäude dadurch zu erhalten, daß man sich bemühte, sie auf die Denkmalschutzliste zu bekommen. Da die Staatsgewalt jedoch Kontrolle über alles und jeden haben wollte, war die dortige Arbeit nur insofern produktiv, daß dokumentiert werden konnte.
Foto: privat
Frau Köhler
So war es Frau Jeitner möglich, durch ihre Bilder und Texte den Verfall und Abriß zu kommentieren, und Frau Köhler versuchte, Käufer für die alten Häuser zu finden, was an der Abweisung von Kreditanträgen für ein solches Unternehmen jedoch scheiterte. Einzelerfolge waren als Produkt des gebündelten Protestes aus vielen Richtungen eher selten. Durch gebrochene Absprachen und die Allmacht des Staates in ihrem Enthusiasmus gedämpft, wurde der Protest immer schwächer. So charakterisierte Frau Jeitner die Arbeitsgruppe (AG) Denkmalpflege als „Gummizelle zum Austoben“, was zeigt, daß die Einflußmöglichkeiten sehr begrenzt waren.



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