Bertolt Brecht: Leben des Galilei
Bild 1: Frau Sarti hat den jungen Herrn Ludovico aus dem vornehmen Hause Marsili hereingelassen und hofft nun, dass Galilei diesen als Privatschüler annimmt. Sie hat für einen Augenblick die Stube verlassen und als sie zurückkehrt, versucht Galilei den ihm wenig geeigneten Ludovico mit den Worten abzuwimmeln: "Sie könnten ebensogut eine tote Sprache wählen oder Theologie. Das ist leichter."
- Schreiben Sie in einem inneren Monolog (Ich-Perspektive), was der guten Frau Sarti in diesem Augenblick durch den Kopf schießt.
Beachten Sie dabei, br> a) in welcher Lage sich der Galileische Haushalt befindet,
b) welche Rolle darin Frau Sarti spielen könnte und
c) was sie von Galilei hält.Bild 2: Ludovico, im Hintergrund stehend, beobachtet die Präsentation des Fernrohrs durch Galilei mit gemischten Gefühlen.
- Er überlegt, was er davon halten soll und ob er Galilei sagen soll, was er davon hält. Geben Sie diese Überlegungen in wörtlicher Rede wieder.
Auf dem Weg von Venedig zurück nach Padua, in der Kutsche, unterhalten sich Ludovico und Virginia über das Vorgefallene. Ludovico ist verwirrt, Virginia versucht ihren Vater zu verteidigen.
- Schreiben Sie das Gespräch der beiden auf.
Bedenken Sie dabei,
welche Ansichten von den "Wissenschaften" Ludovico bisher hatte,
welchen positiven Eindruck Galileis Schwindel auf sein
Nützlichkeitsdenken gemacht haben könnte,
und welches Interesse er zu diesem Zeitpunkt an Virginia hat.Bild 3: Galileis Brief an den neunjährigen Großherzog von Florenz.
- Formulieren Sie ein Bewerbungsschreiben, in welchem ein modernerer Galilei seine wissenschaftlichen Qualifikationen und Verdienste vorstellt.
Überlegen Sie dabei, wie man heutzutage seinen Aufstiegswunsch und seine persönlichen Fähigkeiten "an den Mann bringt"?Bild 4: Stellen Sie sich vor, der Philosoph und der Mathematiker schauten doch noch durch das Fernrohr.
- Was würden Sie sehen bzw. zu sehen vorgeben und wie würden Sie darüber sprechen?
Verfassen Sie einen Dialog, in dem die Gelehrten Galilei des Schwindels bezichtigen und in welchem dieser sich zu rechtfertigen versucht.Bild 6: Pater Clavius, "der größte Astronom Italiens und der Kirche" (Der Philosoph S.60), nachdem er lange genug in das "Teufelsrohr" geschaut hat, wendet sich an seinen Assistenten, den Mönch Fulganzio und sagt nachdenklich: "Jetzt können die Theologen sehen, wie sie die Himmelskreise wieder einrenken."
- Setzen Sie diesen Satz fort und lassen den Kleinen Mönch dabei seine Bedenken und sein Verwirrtheit äußern.
Berücksichtigen Sie dabei, in welchem Rollenkonflikt sich der päpstliche Hofastronom selbst befindet.Bild 8: Was ist und wie funktioniert ein "Physiker"?
- Erarbeiten Sie einen Fragenkatalog für ein Interview mit Ihrem Physik-Lehrer
Nehmen Sie dabei Galileis Ausführungen über den Menschen als Physiker zu Ausgangspunkt.Bild 10: Willkommen (Bienvenu) zum "Erde-um-die-Sonne-Straßenzirkus" :
Denken Sie sich ein Kostüm, eine Musik, eine Pantomime,
einen Faschingswagen für den Erde-um-die-Sonne-Zirkus aus.
- Wie könnte die Eröffnungsrede des Zirkusdirektors klingen und welche Attraktionen hat er anzukündigen?
Klären Sie zuvor, welches Interesse ein Zirkusdirektor an diesem Thema haben könnte und welche Einstellungen zum Erde-um-die-Sonne-Thema "das Volk" bisher gezeigt hat.Bild 11: Der Eisengießer Vanni befindet sich auf dem Heimweg. Er hat Galilei ein nicht ungefährliches Hilfsangebot gemacht und dieses ist abgelehnt worden. Jetzt ärgert er sich über Galilei.
- Zu Hause am Abendtisch bemerkt Frau Vanni seine Verdrossenheit und spricht ihn darauf an. Etwa so:
"Mein lieber Mann, ich bemerke, dass du heute sehr verdrossen dein Mahl einnimmst. Was ist dir im Palast des Großherzogs widerfahren, dass es dich so mürrisch dreinblicken lässt?"
Wie könnte das Gespräch weitergehen?Bild 14: Vier Jahre nach dem Widerruf besucht Andrea Sarti seinen ehemaligen Ziehvater und Lehrmeister. Er wird - wenn auch ungern - zu Galilei hereingelassen und sein Blick fällt auf den fast blinden alten Mann. Was mag ihm bei diesem Anblick durch den Kopf gegangen sein?
- Schildern Sie diese Gedanken und Gefühle in einem inneren Monolog.
Beachten Sie dabei,
a) was Galilei für Andrea Sarti bedeutet hat,
b) was dieser Begegnung vorausgegangen ist
c) mit welchen Worten sie voneinander gegangen sind.
d) was Sarti bewogen haben mag, Galilei trotz alledem zu besuchen.
Fangen Sie z.B. so an:
"Er ist alt geworden und noch dicker. Und wie er mit seinen schwachen Augen ins Leere stiert. Das geschieht ihm recht, jetzt ist es aus mit der Lust am Denken und Forschen ..."Bild 15: Andrea Sarti hat die Grenze Italiens überschritten und es auch geschafft, mit der "Wahrheit unter dem Rock" Deutschland zu durchqueren. In Amsterdam nun, im Kreise von Fachkollegen, wird er mit Fragen bedrängt, wie es um Galilei stehe und was von seinem Widerruf zu halten sei.
- Verfassen Sie ein solches Gespräch in Form eines Interviews?
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Ohne ein bisschen Werbung geht es nicht. Ich bitte um Nachsicht, falls diese nicht immer ganz themengerecht sein sollte.