Im 12. und 13. Jahrhundert waren die Badener Parteigänger
der Staufer, möglicherweise durch die Ehe Hermanns
III. mit der Königstochter Berta gefestigt, ihre
Besitzbasis um Backnang wird durch die Erwerbung des
Hofs Besigheim 1153 erweitert. Weiterer Besitz lag
um Stuttgart, im Karlsruher Raum, im Nordschwarzwald
und im Breisgau. Zwischen 1148 und 1184 sind Hermann
III. und sein Sohn hermann IV. wieder als Markgrafen
von Verona nachgewiesen. 1190 spaltete sich eine Hachberger
Linie ab, benannt nach der Hochburg bei Emmendingen,
die 1415 von Markgraf Bernhard I. (1372–1431) zurückgekauft
wurde, allerdings ohne die Sausenberger Landesherrschaft,
die erst 1503 an die badische Hauptlinie fiel.
1219 konnte Hermannn V. als Ersatz für die Erbansprüche
auf Güter seiner welfischen Frau Irmingard die
Städte Lauffen, Sinsheim und Eppingen als Pfand,
Ettlingen als Reichslehen und Durlach als Eigentum
erwerben. Er verzichtete dafür offenbar auf eventuelle
Rechte an der rheinischen Pfalzgrafschaft, für
die König Friedrich II. den Wittelsbacher favorisierte.
Ebenfalls aus pfalzgräflich-welfishcem Erbe kommt
1219 Pforzheim als Bindeglied zwischen dem Oberrhein
und dem Neckarraum dazu.
Mit der Gründung des Klostes Lichtenthal bei
Baden-Baden 1243 verblasste die Rolle Backnangs als
Grablege der Familie.
Nur eine Randnotiz in der europäischen Geschichte
ist die Erwerbung des Herzogtums Österreich durch
Hermann VI. aus Babenberger Erbe 1249, das mit dem
Tod seines Sohnes Friedrich 1268 in Neapel, zusammen
mit seinem Herrn, dem Staufer Konradin, allerdings
bereits wieder verloren war und an den Böhmen
Ottokar uind später an die Habsburger überging.
Damit war auch die reichspolitische Dimension der
badischen Markgrafschaft beendet, ihre Zukunft lag
allein noch im Ausbau der spätmittelalterlichen
Herrschaft.
Noch im 13. Jahrhundert begann der schrittweise Erwerb
der Herrschaft Eberstein, das 14. und 15. Jahrhundert
brachte eine weitere Verdichtung, auch ein Ausgreifen
der Herrschaft (Stollhofen 1309, Kondominat Lahr und
Mahlberg 1442, die Vogtei über die KLlöster
Frauenals 1387 und Schwarzach 1422), sowie die Vereinigung
der unteren Markgrafschaft um Pforzheim und Baden-Baden
mit der oberen Markgrafschaft um Sausenberg, Rötteln
und Badenweiler 1503. Das Land erhielt vor allem unter
den Markgrafen Bernhard I. (1372 - 1431) und Christoph
I. (1475 - 1515) Grundzüge einer modernen Staats-
und Finanzverwaltung, konnte sich allerdings zwischen
den habsburgischen Besitzungen in Breisgau und Ortenau,
der Kurpfalz und ihrem territorialen Anspruch am Oberrhein
und dem württembergischen Herzogtum nicht recht entfalten.
Die Landesteilung von 1535 spaltete Baden in die
frühneuzeitlichen Territorien Baden-Durlach (mit Hachberg-Sausenberg)
und Baden-Baden und führte zu einem erheblichen
Verlust an politischer Bedeutung
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