Die
Architektur der Barockschlösser am Oberrhein richtete
sich wie im übrigen Europa nach dem Vorbild, das
der französische König Ludwig
XIV. ab 16... in Versailles errichtete. Er schuf
dort eine Verbindung von planmäßig
angelegter Stadt, Residenzschloss und
einem Garten, in dem die Natur dem planerischen Willen
des Menschen unterworfen wurde, die bald in ganz Europa
nachgeahmt wurde.
Am
Oberrhein ist es vor allem Markgraf Ludwig Wilhelm von
Baden-Baden, der "Türken-Louis", der nach 1698 in
Rastatt als erster und am getreuesten das französische
Vorbild kopierte. Der pfälzische Kurfürst Johann
Wilhelm baute zur selben Zeit das alte Schwetzinger Schloss zur
zeitgemäßen Barockresidenz aus. Nach dem Ende
des Spanischen Erbfolgekrieges begann Markgraf Karl Wilhelm
von Baden-Durlach 1715 mit dem Bau von Stadt und Schloß Karlsruhe,
1720 wurde in Bruchsal durch den Bischof von Speyer und
in Mannheim durch den Kurfürst von der Pfalz jeweils
der Grundstein für moderne Barockresidenzen gelegt.
Schluss- und Höhepunkt in der Entwicklung des Barockschlosses
am Oberrhein ist die Anlage des Schlossparks beim Schwetzinger
Schloss.
Das
klassische Barockschloß bestand aus dem Corps de
Logis (siehe Glossar),
dem davor liegenden Ehrenhof (Cour d'Honneur) und seitlich
langgestreckten Seitenflügeln. Es war grundsätzlich
in seiner Anlage, seinem Grundriß und in seiner
Architektur auf die davor liegende Stadt bezogen.
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