Hortus Palatinus - Gegen die Rekonstruktion
einer Kulisse

Gibt es Alternativen?
Niemand bestreitet, dass sowohl die Errichtung eines modernen
Besucherzentrums als auch die Schaffung einer besucherfreundlichen
Infrastruktur dringend notwendig sind.
Alle Pläne haben aber von der Idee des englischen
Landschaftsgartens auszugehen und diesen allenfalls dem
Zustand, wie er zu Beginn des 19. Jahrhunderts geschaffen
wurde, vorsichtig anzunähern.
Das bedeutet unter Umständen eine sorgfältige
Neuanlage von Wegen, die nicht mehr unbedingt wie mit dem
Lineal gezogen den Schlossgarten durchschneiden müssen.
Das schließt nicht aus, dass durch gestalterische
Akzente die Idee des Renaissancegartens vermittelt werden
kann. Solche Akzente können z.B. in der eng begrenzten
Anlage von wenigen Beeten in Renaisscance-Manier sowohl
auf der Zwischenterrasse als auch auf der Unteren Terrasse
bestehen, aber auch in der Schaffung von Rahmungen aus modernen
Materialen, die den Verlauf der Laubengänge auf der
Hauptterrasse nachvollziehbar machen. Im Bereich der Kabinette
kann ebenfalls die historische Struktur durch eine Kombination
des bestehenden mit modernen Materialien erlebbar nachgestaltet
werden.
In diesem Zusammenhang kann durchaus auch die Idee verfolgt
werden, die Große Grotte einer neuen Nutzung zuzuführen.
Da sie selbst zur Zeit des Hortus Palatinus keinen nachweisbaren
Innenausbau hatte, sind hier gestalterische Möglichkeiten,
die Rücksicht auf Geschichte und die Funktion des übrigen
Gartengeländes nehmen, gegeben.
Dringend ist der Anschein zu vermeiden, man wollte den
Hortus Palatinus als den eigentlich authentischen Zustand
des Schlossgartens wieder herstellen.
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