Ein Blick in deutsche Wohnzimmer
Für die mittlere Generation ist ein Gang durch die Ausstellung
ein Gang durch die eigene Kindheit - alles ist nicht nur
authenisch, sondern verbindet sich auch mit realen Erinnerungen.
Die Vitrine im Wohnzimmerbuffet war Pflicht und präsentierte,
was die Familie an Kostbarkeiten aufzubieten hatte. Hier
standen die wertvollen Gläser aus dem Erbe von Tante Anna
neben den Mitbringseln aus dem Urlaub und den Glasuntersetzern
für den Couchtisch (weil man auf dem Lack immer die Ränder
so schnell sah). Auf dem Buffet durfte natürlich die schmucke
Wohnzimmeruhr, die die Stunden mit dem Klang von Big Ben
schlug, nicht fehlen.

Wohnzimmereinrichtung mit Lackmöbeln

Neben dem Wohnzimmerofen standen der Kohleneimer und der
Brikettkasten, denn eine Zentralheizung wurde erst viel
später eingebaut. Wer fortschrittlich heizte, heizte mit
einem einzelnen Ölofen. In dieser Zeit gab es auch noch den
Kohlenkeller (für die unartigen Kinder) und den Kohlenhändler,
der entweder das schwarze Zeugs vor dem Kellerfenster ablud
oder in Säcken ins Haus trug.

Und er war das Sinnbld der deutschen Partykultur: Der
modische Salzlettenständer für Stängelchen und Brezelchen,
aus eloxiertem Aludraht, der Griff modisch bunt umwickelt.
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