Projekt kulturer.be
Ankunft und Abreise: Die Playmobil-Geschichten erzählen von der festlichen Ankunft des Königs, zu Schiff von Überlingen her kommend, im Konstanzer Hafen (oben) und von der versuchten heimlichen Abreise des zurückgetretenen Gegenpapstes Johannes XIII., der sich, als Reitknecht verkleidet, der Gefangennahme entziehen wollte (unten).
Anfragen und Anbieten: In Konstanz hielten sich während der Konzilsjahre sehr viele Menschen auf, die alle ihre täglichen und besonderen Bedürfnisse befriedigen wollten. Handwerker in der Stadt hatten alle Hände voll zu tun, die Fischer am See versorgten die Menschen mit frischem Fisch (oben), der Markt war nicht nur ein Ort des Verkaufs sondern auch der Geselligkeit und des Feierns (unten). Da Brot eines der Hauptnahrungsmittel war, kamen die örtlichen Bäcker nicht mit der Produktion nach, Bäcker aus dem Umland kamen mit Backöfen auf Rädern in die Stadt, um hier Brot zu backen und zu verkaufen (übernächstes unten).
Ausgrenzen: Es war ebenso "normal", Juden auszugrenzen, indem man sie zwang, eindeutige Kennzeichen zu tragen - wie hier den Judenhut -, wie man sich ihnen gegenüber in einer besonderen Verantwortung fühlte. Dass dieser "Schutz" oft teuer bezahlt werden musste, versteht sich von selbst.
Archäologie und Anbruch einer neuen Zeit: Die Archäologen konnten die spätmittelalterliche Form des Konstanzer Münsters rekonstruieren, die hier zum ersten Mal im Modell dargestellt wird. Auf dem Platz zwischen Münster und Bischofspfalz brach mit der Wahl des neuen Papstes Martin V. eine neue Zeit an. Mit dem Ende des abendländischen Schismas begann auch die Zeit der humanistisch gebildeten Päpste.
Ableben: Während der fast vier Konzilsjahre
starben auch hohe Würdenträger in der Stadt und mussten in
provisorischen,
aber gleichwohl aufwendig gestalteten Begräbnisfeierlichkeiten
zur letzten Ruhe gebettet werden.
Abfall: War die "Entsorgung" schon in normalen Zeiten ein Problem für dei Städte, galt das in besonderem Maß für das übervölkerte Konstanz. "Schissgruoben" dienten sowohl als Latrinen als auch als normale Müllgruben und sorgten für einen ziemlichen Gestank in der Stadt.
Abfall wurde auch dem tschechischen Reformator Jan Hus vorgeworfen - Abfall vom Glauben, vom "rechten" Glauben, was in dieser Zeit nur durch den Tod gesühnt werden konnte. Da nur das Feuer von der Schuld der Ketzerei reinigen konnte, wurden Ketzer grundsätzlich verbrannt.
Architektur: Der Bau des Konzilsgebäudes ist ein reiner Zweckbau, im 14. Jahrhundert als Kauf-, Lager- und Handelshaus am Seeufer errichtet. Es bot Platz für die Konzilsversammlung, nach der es heute noch "Konzil" genannt wird.
Auseinandersetzung: Das große Thema
des Konzils war die Auseinandersetzung über die Einheit
der Kirche und die Wiederherstellung des einen Papsttums als
deren Führung. Einer der drei Päpste trat zurück,
einer wuder abgesetzt und der dritte widersetzte sich, behauptete
seinen Standpunkt. Aber die Geschichte ging über ihn hinweg.
Martin V. wurde 1417 gewählt und in Konstanz in sein Amt
eingesetzt
Aufschreiben: Das
Konzil hatte in Ulrich von Richenthal einen getreuen Chronisten,
dessen Aufzeichnungen eine wertvolle Quelle für die Konzilsgeschichte
bilden.
credits: | Introbild: Bodensee-Lastkahn. |
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