Archäologie kinderleicht - Kleine Ritter auf der Burg
Ausgrabung
und Forscherlabor : Archäologie Kinderleicht
Ausgrabung
Um den Kindern die Arbeitsweisen der Archäologen nahe zu bringen, werden
auf einer Fläche von ca. 100 qm vier verschiedene Ausgrabungsstellen
nachgestellt.
Wie im richtigen Archäologenleben müssen bei der
Ausgrabung Reste von Tongefäßen, Knochen, Waffen
und anderen Gerätschaften freigelegt werden. Selbstverständlich
sind die Ergebnisse auch festzuhalten, d.h. Funde
müssen eingemessen, einfache Pläne und Querschnitte
gezeichnet werden.
Ausgrabungen im Umfeld der Burg: Dorfkirche
mit Grablege der Adelsfamilie
Grabungsstelle 1: Grab eines merowingerzeitlichen
Knaben der Oberschicht
- Skelett mit Grabbeigaben, den Attributen seines Standes: Schwert, Lanze,
Schild, Trense, Sporn, Sattelschnalle, Metallbeschläge des Gürtels, Kamm
Glasbecher, Tongefäß
Grabungsstelle 2: hochmittelalterliches Grab eines
kleinen Jungen der ritterlichen Familie
Grabplatte über dem Grab mit bildlicher Darstellung des Jungen und seiner
Ausrüstung, im Grab selbst nur Skelett ohne Beigaben

Ausgrabungen im Burgareal selbst
Grabungsstelle 3: Hölzerner Brunnenkasten mit
Abfall und Verlustfunden, gute Erhaltungsbedingungen für
organische Materialien
Holzeimer, Scherben von Tongefäßen, Holz- und Lederrest, Pflanzenreste
Dazugehörige Schlämmstelle, in der kleinste Pflanzenreste
zur späteren Bestimmung ausgesiebt werden können.
Grabungsstelle 4: Teile der Burgmauer mit anschließendem
Burggraben mit Resten von über die Mauer geworfenem Abfall
Keramik, Ofenkacheln, Kinderspielzeug, Münzen
In der Mauer verborgen Tongefäß mit Münzschatz
Forschungslabor
Zu jeder Grabungsfläche gibt es eine Auswertungs- und
Forschungsstation mit verschiedenen Aufgabenbereichen.
Diese reichen von der einfachen Zuordnung von Keramikteilen, über
botanische Bestimmungen von Pflanzensamen und Kernen über
Geschlechtsbestimmungen an Skeletten bis zum Nachvollziehen
naturwissenschaftlicher Datierungsmethoden wie der Dendrochronologie.
Die Kinder lernen so spielerisch archäologische Methoden
und Techniken kennen und können aus den Ergebnissen selbständig
Rückschlüsse auf das Leben in einer mittelalterlichen Burg
ziehen:
So sagen z.B. die Ausstattungsteile eines frühmittelalterliches Grabes
im Vergleich mit der bildlichen Wiedergabe eines Ritters auf einer mittelalterlichen
Grabplatte etwas über Ausrüstung und Selbstverständnis der männlichen
Mitglieder einer Adelsfamilie aus. Die Auswertung von Speiseresten aus
Samen, Kernen und Tierknochen macht die Ernährung im Mittelalter nachvollziehbar.
Wichtig: Die Aufgabenstellungen werden dem jeweiligen
Alter der Kinder- und Jugendgruppen angepasst.
Ein Rundgang soll Erwachsenen ermöglichen, den
Kindern bei der Arbeit zuzusehen.
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