Ein Schloss erwacht aus seinem Dornröschenschlaf

Jürgen
Schad, Referatsleiter Schlösser und Gärten
im Stuttgarter Finanzministeium, im Badischen Generaldepot
in Karlsruhe vor einem Wandteppich aus der Christus-Serie
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Kernbestand
der Ausstattung sind die 22 vom Markgrafen von Baden erworbenen
großformatigen Wandteppiche, die „Teniers-Serie“ vom
Beginn des 18. Jahrhunderts, die "Jason-und-Medea-Serie",
der Marc-Anton-Teppich und die Christus-Serie, die teilweise
noch als alten kurfürstlichem Bestand stammen, teilweise
aber auch vom Großherzog aus dem Nachlass des Straßburger Fürstbischofs de Rohan in Ettenheim gekauft woren waren, um das
ausgeräumte Schloss wieder repräsentativ einzurichten.
Sie waren 1919 dem markgräflichen Haus zugesprochen
worden und lagerten anschließend jahrzehntelang auf
markgräflichen Dachböden.
Die Reinigung der zum Teil wandfüllenden Teppiche unternahm
ein dafür spezialisiertes Unternehmen im flämischen
Mecheln - das einzige in Europa. Anschließend wurden
die kostbaren Stücke von kundiugen Fachkräften
sorgfältig restauriert, da die Teppiche früher
an die Wand genagelt worden waren und ihr ganzes Gewicht
an den Seidenfäden des Grundgewebes hing. Da sie auch
nicht für das Format der Mannheimer Räume gefertigt
worden waren, hatte man sie zurechtgeschnitten, geteilt,
mit neuen Bordüren versehen und so auf Format gebracht.
Da im Generaldepot, wo die Teppiche lagerten, nicht so viel
Platz zur Verfügung steht, brachte man die Stücke
nach Mannheim und restaurierte sie dort - gleich in den
Räumen, wo sie dann endgültig hängen sollten.
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