Lebenslust und Frömmigkeit |
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Kurfürst Carl Theodor zwischen Barock und Aufklärung (6) |
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Carl Theodor und die Wissenschaften
Unter dem maßgeblichen Einfluss Johann Daniel Schöpflins, erlangte die Akademie einen bedeutenden Rang in der Geschichtswissenschaft. Zu den richtungsweisenden Arbeiten der historischen Klasse gehörten auch die systematische Erfassung und die wissenschaftliche Bearbeitung von antiken Denkmälern sowie die von der Akademie geleiteten Ausgrabungen von römischen Gebäuden und Gräbern. Grundlegend für diese heute zum Bereich der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes gehörenden Aktivitäten war zunächst ein Erlaß Carl Theodors von 1749, nach dem alle in der Kurpfalz aufgefundenen Denkmäler nach Mannheim zu bringen seien. Seit 1771 wurde ferner von der Akademie ein Fragebogen verschickt, mit dessen Hilfe ein umfassendes Inventar der Denkmäler und die Geschichte der pfälzischen Lande (Palatinatus Illustratus) erarbeitet werden sollte. Zugleich wurde für die zukünftige Pflege der Denkmäler gesorgt. Auf Carl Theodors Interesse an historischen Forschungen gehen auch die Ausgrabungen im Schloßgarten von Schwetzingen (1765 und 1777) und im Gebiet zwischen Ladenburg und Schriesheim (1766) zurück, wo frühgeschichtliche Funde für Überreste eines Kampfplatzes aus römischer Zeit gehalten bzw. eine römische villa rustica (heute im Keller des Schriesheimer Rathauses) gefunden wurden. Die zeichnerische Dokumentation und die Interpretation der Grabungsbefunde wurden vorbildlich in den Acta Academiae Theodoro-Palatinae veröffentlicht. An den Grabungsstätten ließ Carl Theodor jeweils Denkmäler zur Erinnerung aufstellen.
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Nachrichten & Notizen 6/99 |
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Übersicht Carl Theodor-Ausstellung
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