Prinz Rupert von der Pfalz
Prinz Rupert von der Pfalz (* 17. Dezember
1619 in Prag; † 29. November 1682 in Spring Garden, London),
"der Kavalier", engl. Rupert the Cavalier, Herzog von Cumberland,
Earl of Holderness, war Generalissimus aller königlichen
Armeen und leitete als Lord High Admiral die königliche
Flotte.
Frühe
Jahre
Rupert war der dritte Sohn Friedrichs V., des Kurfürsten
von der Pfalz und Königs von Böhmen (des "Winterkönigs"),
und der Elisabeth Stuart, der Tochter König Jakobs (James)
I. von Großbritannien und Irland, der als Jakob VI. auch
König von Schottland war. Rupert wurde wenige Wochen nach
der Krönung Friedrichs V. zum König von Böhmen in Prag geboren
und von seinem Vater freudig als Thronerbe begrüßt. Nach
der Schlacht am Weißen Berg 1620 floh die Familie ins niederländische
Exil, wo er bei seiner Mutter aufwuchs.
Als Kind war er ungestüm und erhielt den Beinamen "Rupert
der Teufel". Seine Kindheit war nicht leicht, da die Famile,
nachdem sie Prag verlassen musste, wenig Geld hatte, und
er war gerade 13, als sein Vater starb. Dennoch war er zeit
seines Studiums in Leyden ein außergewöhnlicher Schüler,
beherrschte mehrere Sprachen fließend und hervorragend in
Kunst und Mathematik.
Mit 14 Jahren kämpfte er an der Seite seines Onkels Friedrich
Heinrich von Oranien bei der Belagerung von Rheinberg 1633
und bei Breda 1638 gegen Spanien. 1635 begleitete er seinen
Bruder Karl Ludwig zu ihrem Onkel Karl I. nach England,
wo beide sehr herzlich aufgenommen wurden. Die Universität
Oxford promovierte Rupert zum Magister artium, der Erzbischof
Laud wollte ihm ein englisches Bistum geben und der Earl
of Arundel ihm sogar eine Expedition nach Madagaskar unterstellen.
1637 aus England zurückgekehrt nahm Rupert an der Belagerung
von Breda teil und begab sich nach dessen Einnahme zu seinem
Bruder Karl Ludwig, der ein eigenes Korps angeworben hatte
und Rupert den Befehl über ein Kavallerieregiment übergab.
Mit 19 Jahren kämpfte Rupert für das protestantisch-französische
Bündnis während des Einmarschs in Westfalen in der Schlacht
von Vlotho (17 Oktober 1638). Von der kaiserlichen Armee
unter General Hatzfeld efangen genommen verbrachte er die
nächsten drei Jahre in Linz in österreichische Haft, wo
er militärische Literatur las. 1641 wurde er auf Ehrenwort
freigelassen, nie mehr gegen den Kaiser zu kämpfen.
Bild: Anthony van Dyck, Prinz
Rupert von der Pfalz
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