Historischer Handelsweg zwischen
Bayern und Böhmen
Bayerisch-tschechische Landesausstellung zu Kaiser Karl IV.
Eine grenzüberschreitende Landesausstellung zu
Kaiser Karl IV. wird in 2016 und 2017 in Prag und Nürnberg
gezeigt. Ein Wanderweg und eine Radroute folgen der von Kaiser
Karl IV. gegründeten „Goldenen Straße“ zwischen
Nürnberg und Prag, gesäumt von zahlreichen Sehenswürdigkeiten.
Blütezeit im Mittelalter an der Goldenen Straße
Kaufleute, Pilger, Kuriere, Viehtreiber, Handwerker, Könige
und Kaiser Karl der IV. reisten im 14. Jahrhun-dert auf der Goldenen
Straße zwischen Nürnberg und Prag, weiter nach Frankfurt
und Luxemburg im Westen und über Klodzko bis nach Wroclaw/Beslau
im Osten. Sie transportierten Felle, Wachs, Kupfer, Loden und
Ochsen nach Bayern und auf dem Weg nach Böhmen Sämereien,
flandrische Tuche, Getreide, Wolle und Eisenwaren. Tiefe Gleis-
und Bremsspuren
der Wagenräder und Hemmschuhe gruben sich in die Wege. Noch
heute kann man, nach fast 650 Jahren, östlich des Rastenhofes
in der Gemeinde Störnstein einen solchen Hohlweg auf der
damaligen Originalroute der Goldenen Straße erkennen. Kaiser
Karl IV. legte diese Route für seine Amtsgeschäfte
und für die Kaufleute an. Die Pflegamtssitze und Burgen
säumten
die Route und gewährten Schutz vor Wegelagerern. Vor allem
Sulzbach-Rosenberg, Weiden, Neustadt an der Waldnaab, Bärnau
profitierten von der Blütezeit dieses historischen Handelsweges.

Löwe am Altstädter Brückentor in Prag. Foto: Haus der bayerischen
Geschichte
Wandern und Radfahren auf der Goldenen Straße
Wer heute auf dieser geschichtsträchtigen Route reisen will,
kann auf dem Wanderweg „Goldene Straße“ zwischen
Nürnberg und Bärnau der Markierung mit dem Böhmischen
Löwen auf rotem Grund folgen. Etappenorte sind Lauf, Hersbruck,
Hartmannshof, Sulzbach-Rosenberg, Hirschau, Kohlberg, Weiden, Neu-stadt
an der Waldnaab, Plößberg und Bärnau. Im Stadtmuseum
von Neustadt ist ein Original-Pfandhandschuh des Kaisers Karl IV.
zu bewundern. Im mittelalterlichen Geschichtspark Bärnau
ist die slawische Siedlungsgeschichte eindrucksvoll aufgezeigt.
Für Radfahrer bietet sich der 400 Kilometer lange Paneuropa-Weg
von Nürnberg bis Prag an, der auf gut ausgebauten Radwegen
parallel zur historischen Route verläuft. Einen guten geschichtlichen
Abriss der Goldenen Straße und den Sehenswürdigkeiten
entlang der Route gibt die Broschüre zur Goldenen Straße,
die beim Tourismusverband Ostbayern erhältlich ist.
Bayerisch-tschechische Landesausstellung
2016 jährt sich der Geburtstag von Kaiser Karl IV. zum 700.
Mal, ein Jahr darauf feiert die Goldene Straße ihr
650. Jubiläum.
Dies wird mit einer bayerisch-tschechischen Landesausstellung
in diesen beiden Jahren gefeiert. Sie steht symbolisch für
eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten für die gemeinsame
Geschichte von Bayern und Böhmen. Die Ausstellung zeigt
eine spannungsreiche Präsentation der Lebens- und Regierungszeit
Karls IV. im Spiegel des wechselvollen 14. Jahrhunderts,
das einerseits Naturkatastrophen
und die Pest, andererseits eine reiche künstlerische
und kulturelle Blüte am Prager Hofe Karls prägte.
Insgesamt werden 150 kunst- und kulturhistorisch hochrangige
Exponate, historische
Dokumente und archäologische Objekte sowie Ergebnisse
der Klima- und Medizingeschichte präsentiert und in
ihrem kulturhistorischen Kontext erläutert. Die Ausstellung öffnete
am 700. Geburtstag des Kaisers Karl IV., am 14. Mai 2016,
in der Wallenstein-Reithalle
Prag ihre Tore für das Publikum. Im Anschluss an die
Ausstellungszeit in Prag wird die bayerisch-tschechische
Landesausstellung vom 20.
Oktober 2016 bis März 2017 im Germanischen Nationalmuseum
in Nürnberg zu sehen sein. Zeitgleich koordiniert das
Centrum Bavaria Bohemia in Schönsee ein kulturelles
Begleitprogramm. Es umspannt die bayerisch-tschechische Grenzregion,
die Metropolregion
Nürnberg und Orte entlang der Goldenen Straße.
www.bbkult.net und www.hdbg.de/karl |