Während des Mittelalters war Amberg ein bedeutender Umschlagplatz
für Eisen und Eisenerz, das in der Oberpfalz, dem „Ruhrgebiet
des Mittelalters“ gewonnen wurde. Das Eisen wurde über
die Vils nach Regensburg verschifft, auf der Rückfahrt hatten
die Lastschiffe Salz geladen. Straßennamen wie Salzstadelplatz,
Salzgasse, Hallplatz erinnern in der Stadt an den Salzhandel
1269 kam die Stadt aus dem Erbe des Stauferkönigs Konradin
an die Wittelsbacher und wurde wohl schon am Ende des 13. Jahrhunderts
als Bestandteil der Pfalzgrafschaft angesehen. Herzog Ludwig
erhielt die Belehnung vom Hochstift Bamberg, 1294 erteilte Pfalzgraf
Rudolf der Stadt die Stadtprivilegien. Nach der Teilung der wittelsbachischen
Lande im Vertrag von Pavia 1329 wurde Amberg das Zentrum der
Oberen Pfalz, hier residierte bis ins 16. Jahrhundert ein Sohn
bzw. jüngerer
Bruder des in Heidelberg regierenden Pfalzgrafen. Ein Umzug des
Hofs nach Neumarkt 1520 blieb Episode.
Kurfürst Ruprecht III. wurde hier 1352 geboren und feierte
hier seine Hochzeit mit der Burggräfin Elisabeth von Zollern.
1474 feierte der spätere Kurfürst Philipp hier seine
Hochzeit mit Margarete von Bayern-Landshut. 1596 wurde in Amberg
Kurfürst Friedrich V. geboren.
Kurze Zeit (1410–1415) war Amberg der Sitz des romtreuen
Bischofs Hermann von Hessen, gegen den dem Pisaner Papst folgenden
Bischof von Regensburg.
Amberg wandte sich bereits 1538 der Reformation zu, was weder
Kurfürst Ludwig V. in Heidelberg noch der Statthalter, Pfalzgraf
Friedrich (der spätere Kurfürst Friedrich II.), hinderten.
Die Stadt blieb lutherisch, als sich Friedrich III. in Heidelberg
dem reformierten Bekenntnis zuwandte. In der Statthalterschaft
des späteren Kurfürsten Ludwig VI. hatte die Stadt
in Konfessionsfragen einen wichtigen Verbündeten. Freidrich
IV. musste dann zu Beginn der 1590er Jahre seine Stellung gegenüber
den Bürgern mit Waffengewalt durchsetzen.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Oberpfalz mit
Amberg von Herzog Maximilian von Bayern erobert und gewaltsam
der Gegenreformation unterworfen. In der Folge flohen viele Protestanten
in die freien Reichsstädte Nürnberg und Regensburg.
Amberg und die Oberpfalz wurden dann vorübergehend wieder
pfälzisch, als Kurfürst Maximilian II. 1706 der Reichsacht
verfiel. Der Rastatter Friede 1714 gab das Land allerdings wieder
an Bayern zurück.
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