Projekt kulturer.be
Heidelberg
Angestammte Residenz der Pfalzgrafen bei Rhein und Kurfürsten von der Pfalz ist seit der Mitte des 14. Jahrhunderts Heidelberg. Das hier im ersten Drittes des 13. Jahrhunderts gegründete Schloss hatte wohl von Anfang eine eine zentrale Stellung im Herrschaftsgefüge der rheinischen Pfalzgrafschaft, blieb allerdings durch die Gegebenheiten der wittelsbachischen Familienverhältnisse gegenüber den bayerischen Herzogssitzen von eher untergeordneter Bedeutung. MIt der definitiven Trennung der Pfalzgrafschaft vom bayerischen Herzogtum und der Erhebung des Pfalzgrafen zum Kurfürsten in der Goldenen Bulle wurde Heidelberg zum Mittelpunkt und zur Hauptresidenz des Kurfürstentums. Hatte der Dreißigjährige Krieg das Schloss noch weitgehend verschont, versank es in den Sprengungen von 1689 und 1693 in Schutt und Asche. Die Fürsten aus dem Haus Pfalz-Neuburg, die ab 1685 die Kurwürde und die Kurpfalz innehatten, residierten zunächst in Düsseldorf.
Mannheim
Nach den Zerstörungen der Pfalz im Neunjährigen Krieg 1688 - 1697 blieb die Frage eines Wiederaufbaus der zerstörten Heidelberger Residenz eher eine theoretische Überlegung, da die Mode der Zeit längst modere und weitläufgige Residenzbauten in der Ebene bevorzugte. Hier konnten die Erfordernisse der höfischen Etikette weit besser im Grundriss der Residenz verwirklicht werden als im etwaigen Umbau von Altbauten. Mannheim, wo wurde, sondern ihr Bereich schon früh teils für eine Erweiterung der Stadt, teils vorgesehen war, bot die idealen Voraussetzungen für den Bau einer modernen Residenz. Hier war die alte Festung Friedrichsburg nach 1697 nicht wieder aufgebaut worden, der Raum stand einerseits für die Erweiterung der Bürgerstadt zur Verfügung, andrerseits war hier wohl auch schon ebenso früh ein neuer Schlossbau vorgesehen.
1720 legte Kurfürst Carl Philipp den Grundstein für das neue Residenzschloss in Mannheim und zog 1731 hier ein. Das Schloss war Residenzschloss für ihn und seinen Nachfolger Carl Theodor, bis dieser am Neujahrstag 1778 Mannheim verließ, um das Erbe der Kufürsten von Bayern anzutreten, und seine Residenz in Münschen aufschlug.
Schwetzingen
Sowohl die topografischen Verhältnisse in der Festungsstadt Mannheim als auch die doch beengten Verhältnisse in dem vom Kurfürsten während der Bauzeit bezogenen Palais in der Stadt begünstigten den Aufstieg des bis dato kleinen Landschlosses in Schwetzingen zur kurfürstlichen Sommerresidenz. Das Mannheimer Schloss war zugunsten der Baufläche für die Stadtbebauung so weit an die Festungsmauern herangerückt, dass zwischen Schloss und Festungswällen nur Platz für einen sehr kleinen Garten blieb, der kaum den Erfordernissen der höfischen Gesellschaft genügen konnte. Schwetzingen, das schon unter Kurfürst Johann Wilhelm durch Flügelbauten erweitert wurde und durch den gartenseitigen Anbau auch für die fürstliche Familie selbst Platz bieten sollte, entwickelte sich unter Kurfürst Carl Philipp zur Sommerresidenz, in der der Hof die Monate zwischen April und Oktober zubrachte.
Carl Theodor setzte diese Tradition fort und erweiterte das Raumangebot ab 1748 durch den Bau der beiden Zirkelbauten, ab 1760 auch durch den Bau einer neuen Orangerie, so dass bis auf eine Ausnahme in Kriegszeiten der Hof tatsächlich jährlich die Sommermonate hier verbrachte. MIt dem Wegzug des Kurfürsten 1778 nach München verwaiste auch Schwetzingen. Der Garten jedoch wurde als Träger der grundsätzlchen Gedanken von Aufklärung, Toleranz und Wissenschaft weiter gebaut und sollte nach kurfürstlichem Beschluss von 1795 auch über den Tod Carl Theodors hinaus bestehen bleiben.
Schloss und Schlossgarten Schwetzingen
Schon im 17. Jahrhundert hielt sich der Hof des Fürsten vor allem in der Hauptresidenz auf, da die kleineren Nebenresidenzen für die Bedürfnisse des gesamten Hofs udn der zu entwickelnden Etikette kaum mehr den dafür benötigten Platz bieten konnten. Angestammte Residenzorte wie Alzey oder Neustadt verloren daher zunehmend ihre Funktion und sanken hin und wieder zur Residenzen der Witwen des fürstlichen Hauses herab.
Diese Nebenresidenzen, wie Alzey, Amberg, Neumarkt oder Neustadt sind in der Abteilung "Historische Stätten" verzeichnet und berücksichtigt. Die Residenzen des pfalz-neuburgischen Herzogtums Berg (Düsseldorf, Benrath und B.) sind dort verzeichnet.
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