Sammlung Bernhard Neher - Schenkung Stiftung Oscar Neher
Das Museum durfte Mitte 2013 eine wertvolle
Sammlung von Schweizer Kleinmeistern des 18. und 19. Jahrhunderts
als Schenkung der Schaffhauser Familie Brendle-Neher entgegenehmen.
Die von der Familie über drei Generationen sorgfältig
zusammengetragene und gehütete Kollektion erganzt in idealer
Weise die Museumsbestände zu den Schweizer Kleinmeistern. Das
Museum zu Allerheiligen verfügt nun über eine der weltweit
bedeutendsten Kollektionen dieser Art. 2016
boten zwei Kabinetträume in der Kunstsammlung für die Öffentlichkeit
einen ersten Einblick in die wertvolle Sammlung.
Die Kabinettausstellung
In der Reihe «Im Fokus» präsentiert
die Kunstabteilung in regelmässigen Abständen neue Facetten
aus dem reichen Schatz der Kunstsammlung. In lockerer Folge
wird ein Ausstellungskabinett einer Sammlung oder Sammlerpersönlichkeit
gewidmet.
Zwei Kabinetträume in der Kunstabteilung des Museums boten
einen ersten Einblick in die wertvolle
Sammlung Bernhard Neher - Schenkung Stiftung Oscar Neher. Nach
Abschluss ihrer wissenschaftlichen Aufarbeitung wird die Sammlung
ab Herbst 2017 dann in einer grossen Überblicksausstellung
gezeigt.
Die aktuelle Präsentation fuhrt auf eine Reise vom Rheinfall
nach Zürich, in die Innerschweiz und weiter uber den Gotthard
ins Tessin. Gezeigt werden etwa zwei Dutzend grafische Blätter
und Zeichnungen sowie illustrierte Reiseührer von Künstlern
wie Christian von Mechel, Vater und Sohn Lory, Johann Jakob
Wetzel, Louis Bleuler und Emanuel Labhardt. Die sogenannten
Schweizer Kleinmeister, Meister des kleinen Formats, waren
zu ihrer Zeit - im 18. und 19. Jahrhundert - entscheidende
Wegbereiter fur die touristische Entwicklung in der Schweiz
und trugen wesentlich zum Selbstbild der damaligen Bevölkerung
bei.

Leonhard Trippel (1745-1783) Der Rheinfall, 1778 Kolorierte
Umrissradierung auf Papier. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen,
Depositum Sammlung
Bernhard Neher - Schenkung Stiftung Oscar Neher
Die Familie Neher-Brendle
Aus einer namhaften Schaffhauser Familie stammend, wurde diese
Sammlung in kleinem Umfang vom Bergwerksbesitzer Oscar Neher
(1862?1944) begonnen. Oscar Neher war ein Enkel des legendären
Heinrich Moser und selbst Unternehmer mit Gründerambitionen.
Einer der Sohne Oscar Nehers, Bernhard Neher (1896?1965), übernahm
das Chemie-Geschäft in Mels-Plons. Bernhard Neher war
es eine Herzensangelegenheit, die Kleinmeistersammlung über
Jahrzehnte hinweg stetig zu vergrößern. Mit Sachverstand
und Leidenschaft zusammengetragen, erreichte diese weitgehend
ihren heutigen Umfang. In der nächsten Generation wurde
weiter zugekauft und arrondiert. Die Sammlung Bernhard Neher
- Schenkung Stiftung Oscar Neher ergänzt in idealer
Weise die Bestände des Museums.
Sammlungsinhalte
In der Sammlung Neher finden sich Bilder mit Motiven aus sämtlichen
Schweizer Regionen – von der Nordschweiz bis in das Tessin,
von den westlichen Landesteilen bis in die sudöstlichen
Gegenden von Graubunden. Zudem beinhaltet sie ausgewählte
Motive aus dem angrenzenden Ausland. Die Motive tragen vielfältige
Informationen in sich: Sie reichen von kunsthistorischen, kultur-
und mentalitätsgeschichtlichen Inhalten bis zu verkehrtechnischen
Entwicklungsschritten. Zudem verraten die Bilder einiges über
die abgebildeten Landschaften und deren Bewohner sowie über
die Auftraggeber und Käufer..
Umfang der Schenkung
Die Schenkung umfasst: ca. 2400 Einzelblätter
(Druckgrafiken und Handzeichnungen), ca. 160 Grafik-Alben,
antiquarische Bücher sowie ca. 30 Gemälde und weitere Objekte
aus dem Sammelgebiet. Die Schenkung ist verbunden mit Barmitteln
zur Erschliessung, Konservierung und Ausstellung.
Das wissenschaftliche Projekt am Museum zu Allerheiligen
Seit
Mai 2015 befasst sich die Kunstabteilung des Museum zu Allerheiligen
mit der kunstwissenschaftlichen Aufarbeitung der umfangreichen
Bestände der Schenkung. Der Abschluss dieses Projektes bilden
ab Herbst 2017 die große Überblicksausstellung sowie eine
die Ausstellung begleitende wissenschaftliche Publikation.
Die Ausstellung war zu sehen vom 19.1. bis 22.5.2016.

Simon Daniel Lafond (1763-1831), (Stecher, zugeschrieben)
Gabriel Ludwig Lory, genannt Lory père (1763-1840), (Zeichner,
zugeschrieben): Die Teufelsbrücke. Kolorierte Umrissradierung
auf Papier. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, Depositum
Sammlung Bernhard Neher - Schenkung Stiftung Oscar Neher
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