Rosgartenmuseum Konstanz


 

Neue Schwerpunkte und zeitgemäße Präsentationsformen

Nach langer Schließzeit präsentiert das Rosgartenmuseum seine überregional bekannte und bedeutende kunst- und kulturgeschichtliche Sammlung mit neuer inhaltlicher Gewichtung. Im Vordergrund der neukonzipierten ständigen Ausstellung steht die wechselvolle Geschichte der Stadt Konstanz als historisches Zentrum am Bodensee von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Anhand ausgewählter Exponate, die dem Besucher in geeigneter Weise die historischen Ereignisse wie Zeitfenster eröffnen und illustrieren, kann der Wandel von der einstigen Bischofs- und Reichstadt zur österreichischen, später badischen Landstadt bis zur heutigen Grenzstadt nachvollzogen werden. Altbekanntes und Liebgewonnenes aus der herausragenden Sammlung wurde kontextuell in den jeweiligen historischen Zusammenhang eingebunden. In frischem Glanz erstrahlen auch die Highlights der Sammlung wie die kostbare Chronik des Konstanzer Konzils oder das monumentale Modell der mittelalterlichen Stadt. Dank verbesserter konservatorischer Sicherheitsmaßnahmen im Bereich der Beleuchtungs- und Klimatechnik kann die mit über einhundert Abbildungen reich illustrierte Handschrift, die als frühester bebilderter Augenzeugenbericht eines historischen Ereignisses gilt, erstmals im Original bewundert werden. Dieses lebendige Sittenbild ist im Zunftsaal, eingebettet in die neugestaltete Präsentation der mittelalterlichen Kunst in Konstanz, zu bewundern. Zusätzliche Angebote wie Hintergrundinformationen auf CD-ROM, Begleittexte und musikalische Einstimmung an Hörstationen sowie ein vollständiges Blätterexemplar zum Anfassen und Schmökern ergänzen das visuelle Erlebnis und zielen auf alle sinnlichen Ebenen des Betrachters ab. Ungewohnte Sichtweisen ergeben sich auch für das detailgetreue Stadtmodell aus der Gründerzeit, welches von einer neu errichteten Empore aus der Vogelschau noch eindrücklicher erkundet werden kann. Die Maxime, Altbekanntes aus neuen Perspektiven zu vermitteln, gilt auch für einen weiteren thematischen Schwerpunkt der Neupräsentation, den kulturgeschichtlichen Wandel der Lebens- und Arbeitswelten durch die Jahrhunderte. Wie wohnten die Menschen im Laufe der Epochen und womit verdienten sie ihr Geld? Diesen Fragen kann der Betrachter während einer Zeitreise durch reizvoll inszenierte Ensembles unmittelbar nachgehen, in dem er beispielsweise die Atmosphäre einer Küche der Barockzeit oder eines Wohnzimmers aus den 50er Jahren auf sich wirken lässt. Parallel hierzu können die Veränderungen der Arbeitsbedingungen vom Handwerk zum Hightech nachvollzogen werden. Erarbeitet wurden die zeitgemäßen Präsentationsformen durch den Stuttgarter Dipl. Ing. Herwig Schneider, Ausstellungsgestalter von "design und mehr", in Zusammenarbeit mit dem Museumsteam. Im weiteren Rundgang durch die neukonzipierte ständige Ausstellung liegt der Schwerpunkt auf der geschichtlichen Entwicklung von der badischen Revolution, die im Heckerzug in Konstanz ihrem Ausgang nahm, über die Gründerzeit und die politischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Besonders das 20. Jahrhundert mit seinen Katastrophen und Umbrüchen ist erstmals ausführlich im Museum dargestellt. Originale Belegstücke, Filme und Fotos illustrieren das Aufkommen des Nationalsozialismus, Verfolgung und Widerstand, Krieg und Nachkriegszeit sowie den wirtschaftlichen Neuanfang. Als wichtigstes Ereignis der jüngsten Stadtgeschichte kann die Gründung der Universität 1966 gelten. Ein vergnüglicher Blick auf das Konstanz von heute mit seinen Menschen schließt den Besuch des Museums ab.

   
   

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