Familie Pröll - Fritz Pröll
Fritz Pröll wurde am 23. April 1915 in Augsburg geboren. Wie seine Brüder war er als Metallarbeiter tätig. 1934, mit 19 Jahren, schloss er sich Augsburgs größter Widerstandsgruppe, der Roten Hilfe an und lehnte sich mutig gegen das Nazi-Regime auf. 1935 verteilte er antifaschistische Flugblätter, woraufhin er angezeigt wurde. Vor Gericht bekannte sich Fritz offen zu seiner Überzeugung.
Im KZ Natzweiler lernte Fritz seine erste, ganz große, tiefe Liebe kennen - eine Jüdin. In der Hoffnung, die Hölle der KZ zu überleben und eines Tages wieder freie Menschen zu sein, versprachen sich die beiden dann, bis ans Lebensende beieinander zu bleiben. Doch ihre Hoffnungen erfüllten sich nicht - es hieß, sie sei vergast worden. |
Fritz beschäftigte sich während seiner langen Haftzeit mit Medizin, so konnte er im Lager Dora mithelfen, vielen Menschen das Leben zu retten. Da er befürchtete, im Bunker gefoltert zu werden und möglicherweise gegen seinen Willen die Namen von Kameraden zu verraten, schrieb er folgenden Abschiedsbrief: 22.11.1944 Meine Lieben! Zu Beginn meiner schwersten Stunde empfangt meinen geschwisterlichen Gruß. Ruhig und zufrieden, frei von jeder Furcht vor dem Tode, habe ich mich entschlossen zu sterben. Lebt wohl! Centa, Maria, Erika und Lisbeth mit Rudi Euer Fritz Er nahm sich schließlich am 22. November 1944 um 13.17 Uhr mit 29 Jahren mit einer Giftspritze nach insgesamt 9 ½ Jahren Haft das Leben. "Fritz war im Buchenwald als Frohnatur bekannt, einfach durch sein Wesen hat er andere Häftlinge aufzumutern vermocht." (Anna Pröll) "Ein wunderbarer Junge, der jedem zu helfen versucht hat" (Patzer) "Er war in Dachau, wo er immer verhört wurde. Er sollte seine Freunde angeben, die mit ihm gegen Hitler zusammen gearbeitet hätte. Aber der Alois hätte sich lieber vorher die Zunge abgebissen. Daraufhin haben sie ihn öfter bewusstlos geschlagen, danach mit kaltem Wasser überschüttet bis er aufwachte und dann wieder von vorn angefangen ihn zu schlagen." (Anna Pröll) "Er war halt, ..., ein hochintelligenter Mensch." (Anna Pröll) |
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