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Auszüge aus Portraits
In seinen Kompositionen arbeitet Erwin Koch-Raphael sorgsam Feinheiten heraus, er liebt das Filigrane, und das betrifft nicht nur Musik, sondern ist ein Wesenszug von ihm. Da traf er sich mit Isang Yun auf einer gemeinsamen gedanklichen Ebene. Er war Yuns Schüler – nicht, weil er einen für ihn ganz neuen Kompositionsstil kennenlernen wollte, sondern weil ihm viel von Yuns Denk- und Ausdrucksweisen aus der eigenen Seele sprachen. ... Während solche asiatischen Klänge oft sehr emotional und ohne feste Planung in seine Stücke einfließen, so setzt Koch-Raphael im Gegensatz dazu Rhythmisches ganz bewusst und genau kalkuliert ein. Der Rhythmus entsteht in seinen Kompositionen immer zuerst, weil er einen sehr starken Einfluss auf die Gesamtstruktur hat. Dieser „Prinzipalrhythmus“ kann den Charakter eines ganzen Stückes bestimmen ...
(Roswitha Euler, Programmheft zum Festkonzert für Erwin Koch-Raphael am 9.10.1999 in Bremen anlässlich seines 50. Geburtstages)
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