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"No, Time! The I do defy"

 

"No, Time! Thee I do defy"

 

für

Tenor und Streichquartett

2020

 

Dauer: ca. 30'

 

Begonnen: 24. Juni 2020 in Bremen

Beendet: 13. Oktober 2020 in Bremen

 

Uraufführung:

noch offen

 

 

Kommentar:

 

In dieser Komposition von Erwin Koch-Raphael treffen drei Sonette von Shakespeare

mit dem Gedicht "Mauvaise Mémoire" von Paul Eluard zusammen. Alle Gedichte hadern mit der Zeit als Herrscherin über die Geschicke der Menschheit und die des Einzelnen.

 

Sie trotzen, je auf eigene Weise, der Macht der Zeit. Für den Komponisten schien diese Haltung eine Widerspiegelung des gesellschaftlichen Grundgefühls unsrer Gegenwart, zumindesten in Europa, zu sein. Hier wird auch Persönlichstes dem Allgemeinen anheim gegeben und auch umgekehrt: So war es und wird es sein - nichts Neues passiert in der Geschichte? Und es täte so not, wenn wenigstens jetzt sich Grundlegendes änderte.

 

Die Musik deutet nicht die Textebenen aus sondern entwickelt sich: Oft unabhängig und selbstständig, nach eigenen Impulsen und in eigenen Ausdrucksfeldern. Ihre ständigen Verzweigungen und Widersprüchlichkeiten - auch zum Text - spannen zu einer für sich selbst existierenden Welt immer wieder neue Wege, Abzweige und labyrinthische Gänge auf, die - im Unterschied zu mancher Konkretheit im Text - den Blick ausweiten, ihn aufheben zu den Sternen über uns ...

 

A.Q.