Abb. 34-36: Komposition einiger nach Golgi gefärbter Neurone im optischen Lobus von Drosophila melanogaster. Die Axone der Retinulazellen R1-6 enden in der Lamina (La), die von R7 und R8 projizieren retinotop tief in die Medulla (Me). Retinotop bedeutet, daß
die Axone ihre retinalen Nachbarschaftsbeziehungen erhalten. Diese werden durch das äußere optische Chiasma (X1) nicht gestört. Medullaneurone tragen die Retinotopie über das innere Chiasma weiter bis in die Lobula (Lo) und die Lobulaplatte (Lp). Man beachte
die Stratifizierung ihrer dendritischen Bereiche in der Medulla. Die neuronalen Gestalten sind nicht Ausdruck eines zellautonomen Wachstumsprogramms, sondern das Ergebnis von zelltypspezifischen Wechselwirkungen mit der Mikroumwelt während der Entwicklung.
ZH = Zentralhirn. (Aus Fischbach und Heisenberg 1984.) Einschub: Horizontaler, silbergefärbter Schnitt (Holmes-Blest-Methode) durch Lamina, Medulla und Lobulakomplex. Gut sichtbar sind die Faserüberkreuzungen im äußeren und inneren Chiasma sowie die
Untergliederung der Lamina und Medulla in Säulen (Neuroommatidien) und senkrecht hierzu verlaufende Schichten. Im Unterschied zur Golgi-Komposition ist in dieser Übersicht auch das Cuccattische Bündel (Cu) der Axone großer Tangentialneurone sichtbar, das teilweise
die Medullae beider Seiten miteinander verbindet. (Aus Fischbach und Dittrich 1989.)

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