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Thesen und Argumente (Teil 1)

Meinungen äußern: Thesen und Argumente


Unterrichtsentwurf Deutsch Klasse 8

von Sibylle Dettinger

Meinungen äußern: Thesen und Argumente"


Inhaltsverzeichnis:

1. Sachanalyse S. 2
2. Didaktische Analyse mit Unterrichtszielen S. 4
3. Methodische Vorüberlegungen S. 8
4. Medien und Materialien S. 11
5. Literaturangaben S. 11
6. Geplanter Unterrichtsverlauf S. 12
Anhang: zwei selbst erfundene Dialogtexte
Tafelanschrieb
Arbeitsblatt 1 (mit Vorder- und Rückseite)
2 Blätter mit Stichworten zur Hilfestellung
Arbeitsblatt 2
Lösung des Arbeitsblatts 2:

Adresse der Verfasserin

Aus ökonomischen Gründen verwende ich für kollektive Personenbezeichnungen wie z.B. Schüler die maskuline Form, obwohl selbstverständlich immer beide Geschlechter unter diesem Begriff subsumiert sind.

1. Sachanalyse

Das Argumentieren, bzw. Erörtern, gehört zur Vorstufe der in der 9. und 10. Klasse geforderten Aufsatzform der schriftlichen Erörterung. Auch Abhandlung", Betrachtung" oder Problemaufsatz" sind gängige Ausdrücke hierfür. In diesem Zusammenhang wird näher auf diese Aufsatzform eingegangen, da ein sehr enger Bezug zur Argumentation, der mündlichen Ausprägung der Erörterung, besteht.
Man unterscheidet zwischen der einfachen oder linearen Erörterung, bei der alle Argumente dieselbe Position stützen, und der kontroversen Erörterung, bei der sowohl Pro- als auch Contra-Argumente angeführt werden. Ziel ist es immer, sich detailliert mit einem Problem auseinanderzusetzen und den daraus resultierenden eigenen Standpunkt möglichst überzeugend durch die Wahl und die Reihenfolge der Argumente, aber auch durch rhetorische Mittel und sprachliches Geschick darzustellen.

Schon die Griechen sprachen von einer Thesis", wenn sie ein Problem in Form einer Rede betrachteten und untersuchten (vgl. Baurmann. u. Ludwig, S. 16). Dieser Begriff ist in angelehnter Form bis heute als Fachwort These" für Behauptung" im Rahmen der Erörterung in der Aufsatzdidaktik vorhanden. Die Erörterung gehört damit zu den ältesten Aufsatzformen überhaupt, was deren zentrale Bedeutung hervorhebt.

Eine Erörterung kommt aufgrund einer Problemstellung zustande und besteht aus einer Aneinanderreihung von Argumenten.
Ein Argument der klassischen Form enthält folgende Faktoren:

  1. These: Behauptung, Forderung
  2. Begründung
  3. Beispiel, Beleg, Beweis
    (Vgl. Spracherziehung, S. 37)

Ein konkretes Beispiel, das im Zusammenhang mit der beschriebenen Unterrichtsstunde steht, soll diese Struktur verdeutlichen:

1. These:
2. Begründung:
3. Beispiel:
Ich brauche ein Mofa,
weil man dabei das Busgeld sparen kann.
Eine Busfahrkarte kostet monatlich 50 Mark."

Meist muß aber ein Argument, das im Gesprächskontext oder in einem Aufsatz genannt wird, noch weiter ausgeführt und erklärt werden, um wirklich überzeugend zu wirken. Eine direkte Gegenbehauptung oder Gegenforderung nennt man Gegenthese", z.B. Du brauchst kein Mofa!"

Die Begründung schließt an die Behauptung meist mit einer kausalen Konjunktion (weil, da) an.
Aufeinanderfolgende Argumente können durch die Wörter auch, neben...auch, sowie, ebenfalls, außerdem, zusätzlich, eine andere / weitere Möglichkeit", usw. verbunden werden.
Eine Erörterung wird in der Zeitform des Präsens geschrieben, da der Verfasser sich im Moment des Schreibens mit einem Problem auseinandersetzt. Auch beim mündlichen Erörtern oder Argumentieren trifft dies zu.

GROTH zählt die Aufsatzform der Erörterung zu den subjektiven und objektiven Darstellungsformen, da Aussagesubjekt und -objekt gleichermaßen zur Geltung kommen (vgl. GROTH, S. 158f). Deshalb können hier sowohl persönliche Aussagen als auch Sachaussagen einfließen. Zu beachten ist jedoch, daß Fakten und Tatsachen überzeugender sind.

Darüber hinaus ist auch die spontane Reaktion auf ein Gegenargument des Gesprächspartners wichtig. Hier muß gezielt hinterfragt werden, ob der vom anderen genannte Grund nicht widerlegt oder eingeschränkt werden kann. Daher ist es ratsam, sich vor der Argumentation nicht nur Gedanken über seine eigene Begründung und Beweisführung zu machen, sondern auch Überlegungen zu eventuellen Gegenargumenten des Kontrahenten anzustellen, damit man dann in der Gesprächssituation angemessen reagieren kann.[Zurück zum Inhaltsverzeichnis]

2. Didaktische Analyse mit Unterrichtszielen

Die Unterrichtsziele zu dieser Einheit ergeben sich aus den drei Arbeitsbereichen des Bildungsplans:

Arbeitsbereich 1:

Arbeitsbereich 2:

Arbeitsbereich 3:

Das Hauptziel der Einheit Argumentieren / Erörtern" liegt darin, den Schülern zu zeigen, wie man die eigene Meinung in einem Gespräch oder in einer Abhandlung überzeugend vertritt und wie man Gegenmeinungen aufgreifen und widerlegen kann. Dienlich hierfür ist ein logischer Argumentaufbau, der den Jugendlichen bei der Darstellung ihres eigenen Standpunktes helfen soll. Desweiteren müssen die Jugendlichen in der Lage sein, möglichst viele Gründe zur Stützung einer Aussage zu sammeln, da dies ihre Überzeugungskraft steigert.

Im Alltag setzen sich die Schüler oft mit anderen Personen über bestimmte Sachverhalte und Probleme verbal auseinander. Schon bei der Lösung banaler Streitpunkte müssen sie manchmal über die Vor- und Nachteile einer Sache diskutieren, um den Kommunikationspartner vom eigenen Standpunkt zu überzeugen. Im schulischen Bereich können in diesem Rahmen die Wahl eines Zieles für den alljährlichen Schulausflug oder die Terminfestlegung für eine Klassenarbeit genannt werden. Aber auch in Zeitungen finden die Schüler Meinungstexte wie z.B. Leserbriefe oder Kommentare. Im von ihnen häufiger genutzten Medium Fernsehen reiht sich oftmals eine Talkshow an die andere. Dort werden die unterschiedlichsten Themen aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und jeder Diskussionsteilnehmer ist dabei bemüht, möglichst überzeugend zu argumentieren.
Den Jugendlichen sind schlüssige Argumentationsweisen also sowohl vom rezeptiven, als auch vom aktiven Gebrauch her nicht fremd.

In dieser Unterrichtseinheit werde ich unter Berücksichtigung der erwähnten Bedingungen verschiedene Interessensgebiete der Jugendlichen aufgreifen, indem ich für sie bedeutende Themen zur Diskussion stelle und diese sowohl analytisch als auch produktiv bearbeiten lasse:
In der Einführungsstunde, die in diesem Unterrichtsentwurf genau beschrieben wird, gehe ich von einer Situation aus, in die sich alle Schüler gut hineinversetzen können. Jeder hat schon oft versucht, seine Eltern vom eigenen Standpunkt zu überzeugen. Besonders in der Pubertät, in der sich die Schüler gerade befinden, gibt es häufig Konflikte mit den Eltern. Auf diese Problematik spiele ich bewußt an, um eine Schülerorientierung zu erreichen. Die in der Klasse gerade sowieso aktuelle Diskussion über Mofas wird die Schüler sicherlich motivieren. Auch diejenigen, die sich nicht mit Mofas befassen, können die präsentierten Gespräche auf andere Themenbereiche übertragen, bei denen sie sich bei ihren Eltern durchsetzen müssen. Die beiden Dialoge habe ich bewußt kontrovers gestaltet, da so der Unterschied zwischen einer gut reflektierten und einer eher angreifenden und beleidigenden Argumentation den Schülern bewußter wird. Der zweite vorgespielte Dialog wird gemeinsam im Unterrichtsgespräch analysiert, da es bei diesem recht schwierigen Thema wichtig ist, induktiv vorzugehen, d.h. ein Beispiel vorzugeben. Auf diese Weise können die Schüler den neuen Lerninhalt selbst entdecken und ihn auch besser behalten.

Um die Struktur eines Arguments zu veranschaulichen und damit einem weiteren Unterrichtsprinzip zu folgen, zeige ich eine OH-Folie mit einem selbst hergestellten Schema in Form eines griechischen Tempels. Die Verknüpfung von Bild und Text aktiviert beide Gehirnhemisphären und erhöht dadurch die Behaltensleistung.

An diese Einführungsphase schließt sich die Übungsphase an, in der die Schüler den neu erlernten Stoff selbständig anhand vorgegebener Thesen umsetzen und anwenden müssen. Die Thesen beziehen sich auf zwei Themen:
Das erste Thema Gewalt in Spielfilmen" wurde vor einiger Zeit schon einmal kurz anhand eines Zeitungsberichtes in der Klasse aufgegriffen und besprochen. Die Schüler müßten deshalb ein Vorwissen dazu besitzen. Das andere Thema Radtour" können die meisten Schüler aufgrund ihrer eigenen Erfahrung bearbeiten.
Auch an dieser Stelle gehe ich schülerorientiert vor, da die Schüler die Wahlmöglichkeit zwischen vier Thesen haben und sie so das Thema aussuchen können, das ihnen am meisten Spaß macht. Allerdings sollten alle Thesen von Schülern bearbeitet werden; falls eine These von keinem Schülerpaar ausgewählt werden sollte, werde ich einzelne Schüler auffordern, dieses Thema zu bearbeiten, da dies für den folgenden Unterricht notwendig ist. Der Auftrag, selbst ein vollständiges Argument zu entwerfen, stellt für die Jugendlichen sicherlich eine Schwierigkeit dar, deshalb erhalten sie mehrere Hilfestellungen:

Die Präsentation der gebildeten Argumente soll auf möglichst authentische Art erfolgen; dies versuche ich zu erreichen, indem sich einige Schüler, die gegensätzliche Thesen bearbeitet haben, gegenüber setzen und ihre Argumente nennen. Auf dieser Stufe können aber noch keine vollständig richtigen Argumente erwartet werden. Ich sehe in dieser Anwendungsphase eher die Möglichkeit, die genannten Argumente zu analysieren und auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Dies soll in der nächsten Stunde noch detaillierter in schriftlicher Form geschehen, so daß die Schüler an ihren Argumenten arbeiten und aus den gemachten Fehlern lernen können.

In den Nachfolgestunden werde ich das mündliche Argumentieren unter anderem durch den Einsatz eines Spiels (Fußballspiel an der Tafel) vertiefen: Die Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt, die abwechselnd Pro- und Contra-Argumente nennen.
Nebenbei wird ein imaginärer Fußball an der Tafel auf dem Feld hin- und herbewegt. Diejenigen Schüler, die die überzeugendsten Argumente bringen, gewinnen das Spiel.
So soll zusätzlich auf spielerische Weise ein Anreiz geschaffen werden, reflektiert und strukturiert zu argumentieren.

Im weiteren Verlauf werde ich die Schüler die Situation einer im Fernsehen oft gezeigten Podiumsdiskussion selbst nachempfinden lassen, indem die Klasse in mehrere Gruppen eingeteilt wird, die jeweils Argumente für gegensätzliche Positionen zu einem Thema sammeln sollen. Zur Verdeutlichung zeige ich einen Ausschnitt einer Diskussionsrunde im Fernsehen. Anhand dieses Beispiels werden positive und negative Auffälligkeiten besprochen und im Hinblick auf die eigene anstehende Argumentation reflektiert.
In der darauffolgenden Unterrichtsstunde soll dann die Podiumsdiskussion" unter den Schülern stattfinden. Ein Gesprächsleiter und kritisch betrachtende Zuschauer (Schüler) werden dabei nicht fehlen.
Außerdem sollen die Jugendlichen unterschiedliche Dialogtexte, die in schriftlicher Form vorliegen, ebenfalls kritisch analysieren und erschließen. Eine Aufgabe wird auch sein, aus einem Sachtext Fakten und Informationen herauszufiltern und diese in Argumente umzuwandeln. Im sprachlichen Bereich werden die Schüler rhetorische Mittel kennenlernen, durch die sie beim Argumentieren mehr Überzeugungskraft erhalten. Der Einsatz bestimmter Wortarten und Satzglieder wird mit seiner jeweiligen Konsequenz besprochen werden. Im Hinblick auf die Klassenarbeit behandle ich auch den Aufbau einer linearen, schriftlichen Erörterung.

Dem integrativen Deutschunterricht versuche ich gerecht zu werden, indem ich die verschiedenen Arbeitsbereiche aufeinander beziehe, z.B.:

[Zurück zum Inhaltsverzeichnis]

3. Methodische Vorüberlegungen

Am Anfang der Stunde lege ich eine OH-Folie mit zwei Bildern auf, die zwei gegensätzliche Positionen zwischen Eltern und Schülern zur Anschaffung eines Mofas zeigen. Dann frage ich die Schüler, ob sie eine ähnliche Situation schon einmal selber erlebt haben und ob sie meinen, daß der gezeigte Junge mit seiner Aussage so bei seinen Eltern Erfolg hat.

Danach tragen zwei Schüler einen Dialog zwischen einem Jungen und seinem Vater vor, während der Rest der Klasse genau zuhört, was die beiden Sprecher sagen. Die beiden Schüler erhielten den Dialog in der vorhergehenden Deutschstunde und mußten ihn zu Hause vorbereiten. Der Schüler, der den Vater darstellt, wird so tun, als wasche er gerade ein Auto, damit die Situation etwas realistischer wirkt. Der Sohn versucht durch Angriffe und Beleidigungen gegen seinen Vater sein Ziel, nämlich ein Mofa zu bekommen, zu erreichen.
Der nächste Dialog, der von zwei anderen theatralisch vorgespielt wird, reiht sich kommentarlos an den ersten, da der Kontrast so am offensichtlichsten wird. Hier geht eine Tochter taktisch klug vor und versucht ihre Mutter mit wohl überlegten Argumenten von einem Mofakauf zu überzeugen.
Im Anschluß daran sollen sich die Schüler spontan zu den beiden Gesprächen äußern und die Frage beantworten, wer bei seinen Eltern vermutlich mehr Erfolg hat und was wohl der Grund hierfür ist. Dann sollen einige Gründe, die in der zweiten Argumentation, also der überzeugenderen, von beiden Seiten genannt wurden, zusammengetragen und an der Tafel in einer Tabelle gegenübergestellt werden. Dies wird in einem fragend-entwickelnden Unterrichtsgespräch geschehen. Falls sich die Schüler nicht mehr genau an die einzelnen Gründe erinnern, werde ich eine OH-Folie mit dem Dialog auflegen. Nun haben die Schüler Gelegenheit, die genannten Gründe mit ihren eigenen Ideen noch zu ergänzen.
An einer Tafelseite werde ich nun die Wörter Argument, These, Gegenthese, Behauptung, Begründung und Beweis/Beispiel auf farbigen Wandkarten durcheinander befestigen. Diese Begriffe werde ich als Fachwörter einer Argumentation einführen und durch einzelne Schüler an der Tafel den richtigen Satzteilen in der Tabelle zuordnen lassen. Hierbei werden einige Jugendliche aktiv tätig, da man sich etwas besser merken kann, wenn man es mit einer aktiven Handlung verbindet.

Zusätzlich zeige ich zur Verdeutlichung des Zusammenhangs der Elemente das Bild eines griechischen Tempels. Anschließend übertragen die Schüler das Tafelbild auf das ausgeteilte Arbeitsblatt. Durch die vorbereitete Tabelle soll die Tafelabschrift möglichst zeitsparend gestaltet werden, damit noch genügend Zeit zum Üben und Festigen des neuen Stoffes verbleibt.
Nun folgt die Übungs- und Anwendungsphase in Partnerarbeit. Jeder Schüler sucht sich eine der vier auf der Rückseite des Arbeitsblatts 1 vorgegebenen Thesen aus. Dabei sollten sich für jede These einige Vertreter finden. Da es nicht gewährleistet ist, daß jeweils die beiden Schüler, die nebeneinander sitzen, die gleiche Meinung vertreten, d.h. die gleiche These bearbeiten wollen, erhalten die Schüler die Möglichkeit, die Plätze zu tauschen. Dann müssen sie mindestens zwei vollständige Argumente nach dem eingeführten Muster entwerfen. Als Hilfestellung teile ich den Schülerpaaren jeweils ein Blatt mit stichwortartigen Ideen zu ihrer These aus, da es meiner Ansicht nach auf dieser Stufe schon schwierig genug ist, vorgegebene Gedanken in ein Argument umzuformulieren. Die vorgegebenen Ideen sollen aber nur als Hilfe dienen, die Schüler können auch, wenn sie sich in der Lage dazu sehen, ganz andere Argumente zu ihrem Thema bilden.

Die Präsentation der Argumente soll möglichst authentisch erfolgen; deshalb werden sich je drei Personen der Pro-Gruppe und drei Personen der Contra-Gruppe eines Themas an zwei Tischen vorne im Klassenzimmer gegenüber setzen. Dann sollen sie abwechselnd ihre Argumente nennen. Wenn einem Schüler spontan ein Gegenargument zum vorher genannten einfällt, soll er dieses einbringen. Ansonsten werden die Argumente nacheinander vorgetragen und von der Klasse auf Stimmigkeit und Überzeugungskraft kontrolliert. Am Ende der Argumentation sollen die Schüler in einer kurzen Abstimmung ihre Meinung darüber äußern, wer das überzeugendste Argument genannt hat. Wenn noch viel Zeit ist, wird das andere Thema, das auf dem ausgeteilten Blatt 1 abgedruckt ist, auf die gleiche Weise behandelt. Ansonsten argumentieren die Schüler über das zweite Thema in der nächsten Deutschstunde.
Falls nach der ersten Argumentationsrunde nur noch wenig Zeit bleibt, beginnen die Schüler damit, das Arbeitsblatt 2 zu bearbeiten, auf dem fünf Argumente in Sätzen oder Satzbruchstücken mit Thesen, Behauptungen, Beweisen und Beispielen in ungeordneter Reihenfolge zu sehen sind. Die Schüler müssen die Thesen herausfinden und anhand der Vorgaben vollständige Argumente bilden. Die Bearbeitung dieses Arbeitsblatts 2 wird als Hausaufgabe aufgegeben.

Alternativen, die ich mir überlegt hatte:

Ursprünglich hatte ich dieses Unterrichtsthema auf zwei Stunden verteilt. Dann hätte ich die Schüler noch stärker erkennend lernen lassen können, indem ich ein provokatives Thema vorgegeben hätte, das sie in Gruppen ohne Vorübung diskutiert und danach vorgetragen hätten. Beim Mißlingen der Argumentation und im fragend-entwickelnden Gespräch hätte dann jeder Schüler selber erfahren, daß man ohne Vorbereitung und Reflexion nicht überzeugend argumentieren kann. In der zweiten Stunde hätte ich mich dann auf den Aufbau und Einsatz von Argumenten konzentriert. Als ich das Stundenthema Meinungen äußern, Thesen und Argumente" erfuhr, mußte ich deshalb meine Konzeption ändern und den Stoff auf eine Stunde komprimieren.

Eine Alternative zum beschriebenen Einstieg ist die selbst-erarbeitende Methode, bei der die Schüler die Gespräche in Textform zur selbständigen Analyse erhalten. Diese Vorgehensweise erscheint mir aber bei diesem schwierigen Thema wenig geeignet. Außerdem ist es für die Schüler sicher motivierender, ihre Kameraden in einem Rollenspiel zu erleben. Ich überlegte mir auch, die zuschauenden Schüler während der Gespäche Notizen zum Gesagten machen zu lassen, doch das könnte sie von der vorgespielten Szene zu stark ablenken.

Ich hätte auch die Möglichkeit gehabt, das Arbeitsblatt 2 in der Übungsphase einzusetzen. Dann hätten die Schüler aber nach der Gesprächsanalyse ein zweites Mal in der Stunde analytisch vorgehen müssen, da die Sätze und Satzteile dort schon vorgegeben sind. Es erschien mir daher wichtiger, die Jugendlichen zunächst produktiv arbeiten zu lassen, um ihre eigenen Ergebnisse dann wieder in der Klasse zu analysieren.

Den Tafelanschrieb hätte ich gerne gleich in Form eines Tempels gestaltet, um die Struktur eines Arguments schon von Anfang an klar zu machen. Leider konnte ich aber aus Platzgründen die ausformulierten Argumente im Bild des Tempels nicht unterbringen. [Zurück zum Inhaltsverzeichnis]

Zu Teil 2

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