| |
|
Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel |
"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"
138. Brief
Potsdam, 10. Juni 1878.
Liebste Agnes! Du wirst Deinem treuen Gatten und
Sohn gewiß bereits zürnen, daß sie Dir ihre glückliche Ankunft
hierselbst nicht sofort gemeldet haben. Allein die Faulheit und
Bequemlichkeit war bei beiden in den ersten zwei Tagen so groß - was Du
gewiß vollkommen begreifst und billigst -, daß jeder Angriff auf Feder
und Papier als eine Heiliges-Pfingstfest-Sünde erschienen wäre. Das
Pfingstwetter ist herrliche, Vater und Sohn wetteifern im "Bummeln" und
bedauern gleich allen andern nur das, daß Du nicht auch dabei bist!
Unsere Herreise verlief glücklich. Die 3 Stunden Aufenthalt in Halle
(von 10-1 Uhr) benutzten wir zu einer Partie nach Giebichenstein.
Walter fand Halle "scheußlich". Abends 8 kamen wir hier an, gerade 12
Stunden nach der Abfahrt von Jena. Karl mit Kindern erwartete uns am
Bahnhof. Sonntag machten wir mit meiner guten alten Mutter
(die sich gegen Ostern sehr erholt hat) eine Spazierfahrt nach Sakrow,
die ganze Familie in einem großen offenen Wagen, was Dir gewiß sehr
gefallen hätte. Gestern brachten wir größtenteils in Sanssouci zu. Walter
und ich machten mit Karl und seinen Jungens einen vierstündigen
Spaziergang nach den Rabensbergen, der allen sehr gut bekam. Mittwoch
früh fahren wir nach Berlin und gehen in den Zoologischen
Garten . . .
Brief 137..........................................................................................Brief 139
 zurück zum Inhaltsverzeichnis
Diese Seite ist Teil von Kurt Stübers online library
erstellt von Christoph Sommer am 6.10.1999
|
|
Diese Seite wurde seit dem (17-Apr-2008) mal besucht. |
|
|