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Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel |
"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"
147. Brief
Jena, den 1. Oktober {1878}
Liebster Mann! Wie froh bin ich, daß ich Dich nun
endlich wieder in der Nähe weiß! Hoffentlich bist Du heil und
wohlbehalten in Potsdam angelangt und kommst nun baldigst heim. Wie
wir uns nach Dir sehnen, wirst Du Dir denken können. Von uns kann ich
Dir schreiben, daß wir bei leidlichem Wohlsein sind. Die Kinder haben
schon wieder Ferien, was nicht zu meiner Erholung gehört. Ich habe
Wäsche, Schneiderei, Scheuerei usw., alles erbauliche Vergnügungen.
Übrigens war ich gestern mit Otto in einem Konzert, das Weimarische
Künstler zum Besten armer hilfsbedürftiger Kollegen gaben. Es war recht
hübscht, und ich sah, daß mir noch nicht aller Geschmack an der Musik
abhanden gekommen ist : . . Sonst habe ich noch
mancherlei Nöte durchgemacht, die nur mündlich zu erörtern sind. Ich
lege zwei herrliche Dankeszettel der Kinder an Deine Mutter bei, sie
grüßen Dich herzlich. Walter sagte: "Ach, denn der Papa nur endlich
wiederkäme! Ich weiß gar nicht recht mehr, wie er aussieht. So wie das
Bild in Deiner Stube ist er doch nicht?" Nun auf baldiges frohes
Wiedersehen! Deine Dich inngi liebende Agnes.
Brief 146..........................................................................................Brief 148
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erstellt von Christoph Sommer am 6.10.1999
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