"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"
163. Brief
(Aus Bad Nauheim) Poststempel vom 5. August 1884.
Liebster Ernst! Ich freue mich sehr, daß es Dir
wohlgeht und Du gutes Wetter hast. Auch für uns ist es von großem
Nutzen. Wir sind fast den ganzen Tag im Freien, und mein
Schlaraffenleben bekommt mir recht gut. Früh um 7 wandern wir zum
Kurhaus, trinken unser Wasser und amüsieren uns über die Menschheit,
die einer Herde gleich hin- und hergetrieben wird. Darauf schmeckt das
Frühstück vortrefflich. Um 10 Uhr wandern wir nach dem Bade, das
höchst erquickend ist. Dann abermalige Ruhepause usw. Das Mittagessen
ist recht gut und reichlich, und am Nachmittag sitzen wir im Freien.
Gestern waren wir bei Bodes, wo ich immer gern sitze, es
sind so nette Leute, und der alte Arzt ist zu
liebenswürdig . . . Grüße Gegenbaurs. Hoffentlich
erfrischt Dich Deine Reise recht! Schreibe bald wieder! Die Kinder
grüßen mit mir . . .
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