"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"
194. Brief
Potsdam, 30. September 1894.
Mein geliebtes Röschen und feines
Großmütterchen! . . . Da Du mir heute so Gutes und
Erfreuliches geschrieben hast, will ich Dir doch gleich antworten. Ich
war in großer Sorge um Euch und bin glücklich, daß alles so gut geht und
daß unsere liebe Lisi selbst das Mutterglück als höchstentwickeltes
Säugetier genießt! Hoffentlich geht alles so gut weiter! Auch freue ich
mich, zu hören, daß Du bald mit mir in unser geliebtes Medusen-Nest
zurückkehren willst (wo es doch immer am besten
ist!) . . .
Hier bin ich das reine Arbeitstier und habe ein
ganzes Kapitel meines Buches zusammengeschrieben, morgens von 7-1,
dann von 3-5. Hierauf 1 Stunde Spaziergang. Abends lesen! Das Wetter
ist meist sehr unfreundlich, kalt und naß. Meine liebe Vaterstadt
Potsdam ist doch ein ödes Nest! Die Bäume sind schon recht
herbstlich . . . Auf meine kleine Enkelin bin ich sehr
neugierig. Sie wird gewiß gleich den Großvater erkennen!
Brief 193..........................................................................................Brief 195

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