"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"
49. Brief
Mainz, 20. September 1870.
Mein liebes Herzens-Röschen! Endlich habe ich
vorgestern, als ich in Heidelberg wieder anlangte, Deinen lieben Brief
vom 10. September vorgefunden, der mich sehr beruhigt hat. Ich bin sehr
froh, daß Du und unser lieber kleiner Walter munter und gesund seid.
Haltet Euch nur so! Ich tue desgleichen! Ich habe ein paar höchst
interessante Tage im Elsaß, bei Weißenburg und Wörth auf den Schlachtfeldern verlebt, wie die beifolgenden Blätter
berichten . Hier habe ich heute besonders viel an
Dich auf Schritt und Tritt gedacht. Es ist nämlich genau drei Jahre her,
daß wir an demselben Tage von Heidelberg nach Mainz fuhren und abends
im Dom waren! Denkst Du noch daran? . .
Hat denn der edle Mende die Tür geliefert für den
Durchbruch, den meine gewalttätige Gattin auf eigene Hand hat machen
lassen? Das wird eine schöne Geschichte werden . . .
Schreibe mir gleich wieder nach Bonn, mein Röschen, wo ich 3-4 Tage
bleiben werde . . .
Brief 48..........................................................................................Brief 50

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