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Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel |
"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"
93. Brief
Jena, 15. August 1874.
Mein liebes Röschen! Durch Deinen gestrigen
Salzunger Bade-Brief hast Du mich sehr amüsiert, besonders durch die
Unterschrift! Du armes "schwergefrüftes" Frauchen! Du weißt gar nicht,
wie gut Du es hast, Du Glückspilz! Ich armer Mann sitze derweilen dahier
in trostloser Einsamkeit und arbeite, was das Zeug hält, um mit meinen
Büchern fertig zu werden. Die Entbindung von den beiden dicken
Zwillingen, mit denen ich niederkomme, ist wirklich nicht leicht! -
Ich hatte gehofft, am nächsten Donnerstag, unserm Hochzeitstag, schon
bei Dir sein zu können, werde aber schwerlich bis dahin fertig werden
und wohl bis Sonnabend noch arbeiten müssen. Als Ersatz schicke ich
Dir einstweilen das Porträt eines sehr hübschen und geistreichen, noch
mehr liebenswürdigen Mannes, das Dir hoffentlich gefallen wird! Daß Du
als "Doktorsgattin" die Bäder umsonst hast, amüsiert mich sehr. Ich
freue mich sehr, mit Dir zusammen zu "gradieren". - Bestrebt, Dich stets
zu unterhalten, sinde ich Dir mit den Bettüchern eine eben erschienene
literarische Neuigkeit! . . . Ich muß in die Druckerei,
unter die Presse!! Ich Ärmster! Ade, mein süßes Röschen, sei brav, grüße
Wälti und Clärchen! . . .
Brief 92..........................................................................................Brief 94
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Diese Seite ist Teil von Kurt Stübers online library
erstellt von Christoph Sommer am 6.10.1999
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