Einführung

1.1 Worum geht es ?
1.2 Warum haben wir das Thema gewählt ?

Worum geht es ?

 

 
 

Jung und Alt kämpften zusammen!Es geht um die Geschichte eines Protestes in den 80iger Jahren von Bürgern, die man überall auf der Straße treffen kann, jung und alt, um die Menschen, die nicht nur den Bau der Startbahn verhindern wollten, sondern sich auch gegen das für sie undemokratische Machtgebaren des Staates wanden, eines Staates, in dem ein immer größer werdender Teil der Bevölkerung sich nicht mehr vertreten fühlte. Die Arroganz der Macht galt es einzudämmen.

Viele Menschen dieser Region wagten es 1980- 82, sich für ihre Umwelt und Lebensinteressen selbst aktiv einzusetzen, nicht nur für ihre staatsbürgerlichen Pflichten, sondern auch für ihre Rechte. Und "ernteten" dafür Prügel.

Am Anfang sollte der Startbahn- Konflikt, von allen Seiten einstimmig, friedlich verlaufen. Aber hinterher wandelte sich die Situation, der Konflikt solle notfalls mit Gewalt gelöst werden, so "Landesvater" Ministerpräsident Börner vor dem Landtag (Zitat später zurückgezogen).

Die Waldbesetzer und Demonstrierer waren nicht unbedingt gegen den Frankfurter Flughafen, sie wussten um die Bedeutung der Arbeitsplätze. Sie wollten in guter Nachbarschaft mit diesem Flughafen leben, aber sie wollten und konnten später nicht mit einem Flugzeug über drei Millionen gerodeten Bäumen in den Urlaub in ein Land mit gesundem Klima starten. Man brauchte den Wald gestern, heute und morgen. Es zogen Tausende in den Wald, übten Solidarität, diskutierten mit Polizisten und lernten, dass die Umwelt immer wichtig sein wird. Viele, die in den Herbst 1981 dabei waren, können die Rolle des Staates, der Justiz, der Landtagsparteien heute besser einschätzen. Manche haben zum ersten Mal gespürt, wie die Banken, wie das Großkapital in unserer Kultur Einfluss ausüben.

Die Bürger aus der Region wissen: Die Startbahn-West hat eines der letzten intakten Waldgebiet ihres Raumes zerstört; weitere Grundwasserabsenkung und Klimaverschlechterung waren die Folge. Lärm und Luftverschmutzung haben drastisch zugenommen. Ein einzigartiges Erhohlungsgebiet ging verloren. Das wusste die FAG, die Landesregierung und das wusste man selbst in Bonn. Dort kannte man auch die Stimmen der Bevölkerung. Dort hat man die Demonstrationen und Großkundgebungen registriert. Man wusste von den 40 000 Unterschriften der Ausbaugegner.

Aber die Startbahn wurde doch gebaut. Man wollte den nationalen Großflughafen von internationaler Bedeutung.Der Flughafen-Ausbau hatte u.a. militärische Gesichtspunkte. Rhein-Main war und ist in der NATO-Planung fest eingebaut. Dies bestätigte im Januar 1981 auch der langjährige renomierte Lufthansa-Pilot Rudolf Brandburg,: "Ohne die Air-Base wäre die dritte Startbahn unnötig."

Die Bürgerbewegung gegen die Startbahn ist nicht über Nacht entstanden. Einer der Ersten war Pfarrer Kurt Öser, der in Mörfelden schon Mitte der 60er Jahre mit vielen Bürgern gegen die Startbahn-Pläne auftrat und seine Meinung in der DKP-Stadtzeitung "blickpunkt" veröffendlichte. Große Bedeutung hatte später die außerordentliche Zusammenarbeit von SPD, CDU, DKP und FDP in der Parteienaktionsgemeinschaft Mörfelden-Walldorf, was es in diesem Ausmaß noch nie gegeben hatte. Der von ihr organisierte Hungerstreik in Mörfelden brachte in den überregionalen Medien zum ersten Mal den Durchbruch. Aber alles wäre wohl auf Mörfelden-Walldorf begrenzt geblieben, wenn nicht Bürgerinitiativen rings um den Flughafen entstanden wären. Sie waren die organisatorischen Träger des Widerstandes geworden und haben große Verdienste erworben.

Nicht kleine militant auftretenden Demonstranten haben versucht die Startbahn-West zu verhindern, nein, es war eine großgewordene überparteiliche gewaltfreie Bürgerbewegung.

Während ihres gesammten Protestes hatten sie mehrere Sprichwörter, die sie immer vor Augen hatten :
   "Auf der Seite unserer Gegner stehen die Millionäre- auf unserer Seite stehen Millionen - Millionen Menschen, die "kleinen Leute!!
   "Wir sagen: Wenn die Herrschenden gesprochen haben, werden die Beherrschten sprechen."
    "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht."

Gemeinsam wollten sie ein Ziel erreichen.

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