Jack Londons »Wolfsblut« - fächerübergreifend

      Wissenswertes über Wölfe

      (aus Das große DATA BECKER Lexikon 98, gesucht und gefunden von Alexander)

Verbreitungsgebiet:
Der Wolf bewohnt einen großen Teil der nördlichen Erdkugel und lebt in Wäldern und Tundragebieten.

Körperbau:
Der Wolf ist ein ziemlich großes Raubtier; die in der Arktis lebenden Tiere können eine Schulterhöhe von ungefähr 1 m erreichen und dementsprechend schwer werden. Die kleinen, in Südindien lebenden Wölfe erreichen dagegen nur eine Schulterhöhe von ungefähr 60 cm und ein Gewicht von ungefähr 25 kg.
Die Wölfe haben einen breiten Brustkasten, kleine, spitze Ohren und lange, muskulöse Laufbeine.

Lebensweise:
Obwohl auch einzeln lebende Wölfe gute Jäger sind, jagen die Wölfe im allgemeinen im Rudel, vor allem wenn es gilt, große Beute, wie zum Beispiel Hirsche, zur Strecke zu bringen. Das ist meistens im Winter, wenn die kleinen Beutetiere spärlich sind, der Fall. Im Winter sind die Rudel meistens auch relativ groß; sie umfassen dann mehrere Familienverbände und können aus ungefähr 30 Tieren bestehen. Im Sommer, wenn es genügend kleine Beutetiere gibt, leben die Wölfe in kleinen Familienverbänden.

Jedes Rudel hat, unabhängig von seiner Größe, ein bestimmtes Jagdgebiet, das es auf festen Pfaden durchkreuzt. Die Größe des Jagdgebiets richtet sich nicht nur nach der Größe des Rudels, sondern auch nach der Menge der darin lebenden Beutetiere. Hierbei kann man pro Wolf mit ungefähr 2-2,5 km/2 Jagdrevier rechnen. Die Grenzen des Reviers und die Pfade werden mit Duftmarken gekennzeichnet. Außerdem machen die Tiere durch ihr Geheul darauf aufmerksam, daß ein gewisses Gebiet bewohnt ist. Eindringlinge werden vom gesamten Rudel verjagt und nötigenfalls, wenn sie nicht weichen wollen, getötet.

Da auch ein ganzes Rudel wenig Chancen hat, gesundes und wehrbares Großwild wie zum Beispiel einen Elch, zu erlegen, reißen die Wölfe im allgemeinen nur krankes oder verwundetes Großwild und unvorsichtige Jungtiere. Bevor sie wirklich angreifen, unternehmen sie erst einige Scheinangriffe, um festzustellen, ob und wie heftig sich das Tier verteidigt.

Sozialverhalten:
Innerhalb der Rudel herrscht eine strenge Rangordnung. Das Leittier ist der erfahrenste und stärkste Rüde, meistens der Stammvater des Rudels. Neben ihm steht, beinahe gleichberechtigt, seine Partnerin, die Mutter seiner Jungen. Sie setzt auch meistens die Duftmarken an den Grenzen und Pfaden des Reviers und beide inspizieren regelmäßig die Grenzen. Bei Streitigkeiten innerhalb des Rudels treten sie als Schiedsrichter auf. Manchmal sind sie auch das einzige Paar, das für Nachwuchs sorgt. Unter diesem Führungspaar stehen stufenweise die übrigen Mitglieder des Rudels. An unterster Stelle steht sehr oft ein ausgestoßenes Tier, das sich am Rande des Rudels aufhält und von den Resten lebt, die das Rudel übrigläßt. Dieses System beruht auf einer komplizierten Zeichensprache, unterstützt durch eine Laut- und Gebärdensprache der Wölfe. Dank dieser Kommunikationsmöglichkeiten können sich die Wölfe gut miteinander verständigen.

Fortpflanzung:
Die Paarungszeit der Wölfe liegt in den Monaten Januar bis März, und ein einmal gebildetes Paar bleibt zumindest so lange zusammen, bis die Jungen vollkommen selbständig sind. Die Tragzeit dauert bei den Wölfen 63-64 Tage. Wenn sie ihre Niederkunft nahen fühlt, richtet sich die Wölfin selbst eine Wurfhöhle her, oft erweitert sie zu diesem Zweck einen verlassenen Fuchs- oder Dachsbau. Für die Nahrung der Mutter und ihrer Jungen sorgen sowohl der Vater als auch die übrigen erwachsenen Mitglieder des Rudels. Sie schleppen anfangs die Beutetiere zur Nesthöhle und treiben später die lebende Beute an der Höhle vorbei, so daß die Mutter sie selbst reißen und den Jungen ihre Jagdtaktik beibringen kann.

Wolfsarten

Präriewolf
(Canis latrans), auch Heulwolf oder Coyote genannt, ein nordamerikanischer Wildhund, eng verwandt mit dem Wolf (Canis lupus), aber kleiner als dieser. Das Fell:Das ziemlich langhaarige, dichte Fell ist oberseits dunkel gelblichgrau, mit schwärzlich getönter Schulterpartie, und unterseits weißlichgrau.

Im Gegensatz zu vielen anderen Tieren hat der Präriewolf sein Verbreitungsgebiet, das ursprünglich nur den "Wilden Westen" umfasste, weit ausgebreitet. Im Westen ging sein Bestand stark zurück, aber er findet sich heute schon in den Staaten von New England, und es scheint, daß er sich noch mehr verbreitet.

Waldhund
(Speothos venaticus), ein eigenartiger wilder Hund der Familie Canidae.
Körperbau:
Er hat einen langen, dicken und ausgesprochen rundlichen Körper und kräftige, sehr kurze Beine. Weiter hat er einen breiten Kopf mit sehr kleinen Ohren und stumpfer Schnauze, einen kurzen Schwanz und weniger Zähne als alle anderen Hunde, nämlich nur 36. Sein Fell ist dicht und grob und rötlich- bis dunkelbraun gefärbt, oberseits heller und nach unten zu dunkler werdend, in der Schultergegend oft gelblichbraun.
Sein Verbreitungsgebiet reicht vom südlichen Mittelamerika bis nach Brasilien.

Marderhund
(Nyctereutes procyonoides), ein wilder Hund, der äußerlich eher einem Waschbären als einem Marder oder Hund ähnlich sieht. Er hat einen gestreckten Körper, Gesamtlänge 60-70 cm, und niedrige Läufe. Sein Fell ist lang und dicht und überwiegend gelblich- bis graubraun, mit schwärzlichen Ringen um die Augen. Der Schwanz ist ziemlich kurz, sehr buschig und an der Spitze schwarz. Ursprünglich kam der Marderhund nur in den Waldgebieten Ostasiens vor, wo er wegen seines schönen Fells gejagt wurde. Vor längerer Zeit wurde er jedoch an verschiedenen Orten in Rußland ausgesetzt, und von dort aus verbreitet er sich immer weiter nach Westen.

Beutelwolf
(Thylacinus cynocephalus), mit einer Kopfrumpflänge von ungefähr 1 Meter der größte aller Raubbeutler. Er erinnert in seiner Erscheinung an einen Hund; sein kurzes Fell ist über dem Rücken und Oberschenkel quergestreift. Diese Tiere kamen früher in einem großen Teil Australiens und auf Tasmanien häufig vor, sind jedoch in Australien bereits völlig ausgerottet und auf Tasmanien mit Ausrottung bedroht. Auf Tasmanien befinden sich nur noch wenige Exemplare, die sich in sehr abgelegene Gebiete zurückgezogen haben.
Im Nationalpark des Lake St. Claire an der Westseite Tasmaniens dürften die letzten Reste des Raubbeutlers zu finden sein. Noch in den sechziger Jahren wurden Spuren lebender Tiere gefunden.

Dingo

(Canis familiaris dingo), ein australischer wilder Hund, der wahrscheinlich von zahmen Schensihunden abstammt, die vor langer Zeit in Australien eingeführt wurden und danach verwilderten. Sie haben die früher einheimischen Fleischfresser, wie den Beutelwolf und den Beutelteufel, gänzlich vom Festland verdrängt, so daß diese beiden Tierarten in Australien ausgestorben sind.

Auf Tasmanien, wo der Dingo niemals eingeführt wurde, kommt der Beutelteufel noch vor. Dingos sind mittelgroße Hunde, mit geraden, stehenden Ohren, rauh behaartem Schwanz, brauner Färbung mit weißen Flecken.

   

 

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