Jahrgangsstufe
11
Exkursion Thüringen
2. Das Fichtelgebirge
2.1. Naturräumliche Gegebenheiten |
2.2. Ehemalige Grenzlandregion - Veränderungen |
2.3. Die Bedeutung des Fremdenverkehrs für das Fichtelgebirge vor und nach der Wende |
2.4. Waldschäden im Fichtelgebirge - Ausmaß, Ursachen, Maßnahmen |
2.1. Naturräumliche Gegebenheiten
Das Fichtelgebirge schließt sich südöstlich an die paläozoischen Gesteinsserien des Frankenwaldes mit der keilförmig aufgeprepten Scholle der "Münchberger Gneismasse" an. Es wird stark durch seine granitischen Intrusionen geprägt. Diese drangen nach der gebirgsbildenden variskischen Orogenese, vermutlich oberkarbonisch, in die umgebenden Hüllgesteine ein. - Großtektonisch bildet das Fichtelgebirge eine sattelartige Aufwölbungszone.
Die Hüllgesteine der Granite, großenteils sedimentärer
Herkunft liegen heute weitgehend epizonal überprägt vor. Gesteine
präordovizi- schen Alters, teils noch unsicherer Stellung überwiegen.
Jüngere Formationen, bis hin zum Unterkarbon, sind mehr oder weniger
beteiligt. Die metamorphen Serien bauen sich vor allem aus Phylliten, Plattenquarziten,
Graphit- schiefern, Marmoren und Kalksilikatgesteinen auf. Daneben erscheinen
Amphibolite und Orthogneise. Das Aufdringen der granitischen Schmelzen
in die bereits gefalteten Serien erfolgte in mehreren aufeinander folgenden
Schüben. Nach ihren räumlich-zeitlichen Beziehungen und dem unterschiedlichen
Gefüge lassen sich im Fichtelgebirge allgemein vier Haupttypen von
Graniten und Intrusionsphasen unterscheiden. Die durch die verschiedenen
Kluftsysteme bedingte natürliche Zerlegung der Granitkörper ist
für die Steinindustrie von großer Bedeutung. Die zahlreichen
freistehenden Felsformen und -Massive werden durch die sich kreuzenden
Trennflächen abgeteilt und begrenzt. Weiterhin bietet die starke Durchklüftung
eine wichtige Voraussetzung für die Entstehung der zahlreichen Blockmeere
(z. B. die Luisenburg in Bayreuth - Richard-Wagner-Festspiel-Freilichtbühne)
2.2. Ehemalige Grenzlandregion - Veränderungen
Das Fichtelgebirge gehörte über Jahrzehnte hinweg (Bayerische Staatsregierung, 19984) zu der entlang der Grenze zur früheren DDR und der damaligen Tschechoslowakei (heute Tschechien) ausgewisenen 40 km breiten Region des Zonenrandgebietes. Diese Zone, die infolge der als "Eisernen Vorhang" bezeichneten "geschlossenen Grenze" im wirtschaftlichen Abseits der Bundesrepublik stand wies erhebliche Strukturschwächen aus und wurde als überwiegend strukturschwache Region in ein eigenes Förderprogramm der Bayerischen Staatsregierung aufgenommen Diese Strukturschwäche machte sich im Fichtelgebirge und in den meisten Kreisen Obe frankens bemerkbar durch eine Abnahme der Bevölkerung in Verbindung mit einer Überalterung der Bevölkerunsstruktur , einer Abnahme der Beschäftigten und damit auch der Ausbildungsplätze im Produzierenden Gewerbe., einer in den 80er Jahren deutliche Zunahme der Arbeitslosenquote, einer bedingt durch Betriebsgrößenstruktur und naturräumlichen Bedingungen (Relief, Klima, Boden) hohen Nebenerwerbsquote von in der Regel mehr als 45 % wie in der ebenfalls als strukturschwach eingestuften Planungsregion Westmittelfranken (Südbayern: < 34 %).
Bund, Länder, Gemeinden stellten für diese Grenzlandregion
für alle Bereiche, also Land- und Forstwirtschaft, Produzierendes
und Dienstleistungsgewerbe sowie beim Aufbau der Verkehrs- und Sozialinfrastruktur
und den Umweltschutz immense Fördermittel zur Verfügung, um die
Strukturlage zu verbessern.. Diese Fördermaßnahmen für
strukturschwache Regionen dienten jedoch nicht nur den Zonenrandgebieten,
sondern sollten die Probleme in den Zuwanderungsgebieten und das Pendelsverkehrsaufkommen
(in Bayern den Ballungsräumen Nürnberg-Fürth-Erlangen sowie
den Gro0ßraum München) mindern. Eienen Einblick in die umfangreichen
Maßnahmen erlaubt der Grenzlandbericht aus dem Jahre 1982.
2.3. Die Bedeutung des Fremdenverkehrs für das Fichtelgebirge vor und nach der Wende
Zu den Zeiten der DDR und als die Grenze zu den osteuropäischen Ländern noch geschlossen(er) war der Fremdenverkehr ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Gleichzeitig stellte das Fichtelgebirge für die West-Berliner ein wichtiges - über die Transitautobahn Berlin-Hof erreichbares - Wochendend-"Naherholungs-" und Urlaubsgebiet dar.
Erarbeiten Sie Unterschiede in der Übernachtungsstruktur der obigen
Gemeinden und versuchen Sie diese durch lokale Besonderheiten der einzelnen
Gemeinden zu klären