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               Kloster St. Peter "auf dem Schwarzwald" wurde 1093
                von Herzog Berthold II. von Zähringen gegründet, als dieser
                das  alte Hauskloster der Familie in Weilheim/Teck hierher verlegte
                und zum neuen 
                Haus- und
                Eigenkloster
                und zur Grablege der Zähringer Familie bestimmte. Nach
                dem Aussterben der Zähringer lag die Vogtei über das
                Kloster bei den Grafen von Freiburg, dann bei den Markgrafen
              von Baden, schließlich seit 1526 bei Österreich. 
              Nach schweren Zerstörungen im 17. Jahrhundert wurde das
                Kloster im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut und ist heute das
                einzige vollständig erhaltene Kloster der Barockzeit im
                Breisgau. 
            Die neue Stätte des Hausklosters lag in der Nähe des neuen Herrschaftszantrums
              der Zähringer im Breisgau und sicherte die Straßenverbindung durch
              das Glottertal nach Villingen. 
              In
              St. Peter entwickelte sich in kurzer Zeit ein benediktinisches
              Reformkloster, das  mit dem Privileg Papst Urban II. 
              vom 10. März
              1095 der römischen Kirche unterstellt wurde. Den zunehmenden
              Wohlstand der Mönchgemeinschaft, der auf den  Schenkungen
              der Zähringerherzöge
              und  deren Ministerialen beruhte, zeigt der im 12. Jh. angelegte
              Rotulus Sanpetrinus. Diese Schenkungsnotizen geben einen guten
              Einblick in die  Grundherrschaft des Klosters.
               Das Kloster stand unter der Vogtei der Herzöge von Zähringen.
                Der  Vergleich von 1111 beendete die eigenkirchlichen Ansprüche
                des Herzogs und begründeten seine Vogteiherrschaft. Nach dem
                Tod des letzten Herzogs Berthold V. (1186-1218)
                ging
                die Vogtei an den Erben Graf Egino den Jüngeren von Urach (-Freiburg;
                1221/26) über. Die als Bedrückung empfunddene Herrschaft der
                Grafen von Freiburg ließ das Kloster an der Kaiser appellieren,
                der 1361 kaiserlichen Schutz gewährte.  Die Vogtei wurde
                1371 an
                die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg verpfändet, kam 1526 an
                Habsburg und konnte später vom Kloster selbst als Pfandbesitz
                erworben werden.
                Das Kloster wurde im Dreißigjährigen Krieg 1644 und im Reichskrieg
              gegen Frankreich 1678 zerstört, 1690 im Neunjährigen Krieg (dem.
              sog. Pfälzischen
              Erbfolgkrieg) geplündert. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts begann
              der barocke Wiederaufbau von Kloster und Kirche.  1724 - 27 entstand
              nach Plänen von Peter Tumb die barocke Klosterkirche mit ihrer
              charakteristischen Doppelturmfassade. Die Frsken malte 1727 Franz
              Joseph Spiegler, die Skulpturen sind das Werk von Joseph Anton
              Feuchtmayer. Der Klosterkomplex mit Fürstensaal,
              Kapitelsaal, Refektorium und Bibliothek wurde erst 1772 vollenet.
               Die Verehrung der Zähringer als Klostergründer wurde aus
                politischen Gründen bereits im 16. Jahrhundert gepflegt. Im 
                18. Jahrhundert wurden die Figuren der Stifterfamilie neu geschaffen.
                Auf die letzten beiden Äbte, Philipp Jakob
                Steyrer und Ignaz Speckle, geht der 
                wissenschaftliche und kulturelle
              Ruhm des Klosters im 18. Jahrhundert zurück.                            
                Nach der Säkularisation des Klosters 1803 durch den Herzog von
              Modena kam das gesamte Klostergut 1806 an Baden. 1842 zog das Priesterseminar
              der Erzdiözese Freiburg ein, seit 2006 ist der Komplex geistliches
            Zentrum.   |