Imperium der Götter


Die Ausstellung

 

Magna Mater und Jupiter Dolichenus

Mater Magna/Kybele – Die Große Mutter der Götter

Die „Große Mutter der Götter“ Kybele war in der Vorstellung der Römer in Kleinasien beheimatet. Ihr Wesen zeichnete eine merkwürdige Doppelwertigkeit aus: Einerseits verstand man sie als „ausländische“ und urtümliche Mutter- und Naturgottheit, andererseits als Schutzgöttin der Hauptstadt Rom.

Untrennbar mit der Göttermutter verbunden war die Verehrung ihres sterblichen Geliebten Attis. Der Mythos erzahlt, wie dieser von eigener Hand einen grausamen Tod erlitt.

Die Kultpraxis der Göttin beinhaltete neben dem üblichen Votivbrauchtum wahrscheinlich heilsspendende Mysterienfeiern, vor allem aber auch fremdartige orgiastische Feste und blutige Rituale. Die Heiligtümer der Mater Magna im italischen Ostia sowie in der obergermanischen Provinzhauptstadt Mogontiacum, dem heutigen Mainz, belegen die variantenreiche Vielfalt von Kultstatten und -praktiken. Zugleich geben sie Hinweise auf die aus allen Reichsgegenden und verschiedensten sozialen Schichten stammende Anhängerschaft.

Statue: Mater Magna/Kybele auf Löwenthron
Ostia Antica, Heiliger Bezirk der Mater Magna, 3. Viertel 3 Jh.?
© Neapel, Museo Archeologico Nazionale

 

Statuette des Attis, des Kultgefährten der Magna Mater/Kybele
Trier, aus der Mosel, 2/3. Jh.
© Trier, Rheinisches Landesmuseum


Relief mit Darstellung des liegenden Attis nach der Entmannung. Ostia Antica, 2. Jh.
© Ostia, Museo Ostiense

Jupiter Dolichenus – Weltenherrscher aus Syrien

Jupiter Dolichenus gehörte in der römischen Kaiserzeit zu den beliebtesten Göttern des Imperiums. Der „beste und größte“ Himmels- und Weltenherrscher, besonderer Schutzgott von Kaiser und Reich, aber auch von dessen Bewohnern, fand seine Anhänger allerorten und in jedem gesellschaftlichen Milieu.

Ausgangspunkt seiner Verehrung war die syrische Stadt Doliche im Südosten der heutigen Türkei. Das dort befindliche Hauptheiligtum des Gottes ist Gegenstand aktueller Ausgrabungen und gibt Aufschluss über die Ursprunge der kontinuierlichen Kulttradition.

Der berühmte Tempel des Jupiter Dolichenus auf dem Aventinshügel in Rom erlaubt Rückschlüsse auf Aussehen und Einrichtung einer Kultstätte sowie auf den Kultvollzug, zu dem auch sakrale Mahlzeiten gehörten. Das Inventar eines Heiligtums, bestehend aus Votivgaben, Kultutensilien und Gerätschaften, hat sich im Hortfund des österreichischen Ortes Mauer a.d. Url erhalten.

Eine andere Erscheinungs- und Deutungsform des römischen Gottes Jupiter liegt im geheimnisvollen Mysterienkult des Jupiter Sabazios vor.

Bronzenes Votivdreieck für die Gottheit Jupiter Dolichenus
Nida-Heddernheim, um 175 n. Chr. mit einer Darstellung des Gottes im militärischen Gewand auf einem Stier stehend.
© Wiesbaden, Stadtmuseum Wiesbaden

Statuette des Jupiter Dolichenus, freihändikg und frontal in Schrittstellung auf einem Stier. In der Linken hält er ein Blitzbündel, in der Rechten eine Doppelaxt.

Rom, Dolichenum auf dem Aventin, Gesamthöhe 160 cm. 4. Viertel 2. Jahrh.
Rom, Musei Capitolini

    Text: blm

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