Aufsatzband:
Die Nibelungen. Sage - Epoche - Mythos
In 6 Themenkreisen
arbeiten 28 namhafte Autoren den gegenwärtigen Forschungsstand
zum
Nibelungenlied, seiner Verwurzelung in der europäischen Sagenwelt,
seiner Überlieferung und seiner Rezeption heraus.
Nach für das Nibelungenlied grundlegenden Untersuchungen
etwa über "Die Nibelungensage im mittelalterlichen Skandinavien"
(H. Reichert) und verschiedenen Untersuchungen über das Nibelungenlied
selbst als Dichtung des Hohen Mittelalters (worunter motivgeschichtlich
der Aufsatz von E. brüggen über "Konturen höfischer
Kultur im Nibelungenlied" zu nennen ist) stehen die verschiedenen
Handschriften der Dichtung im Zentrum des Interesses. Quellenkritisch
werden hier die Entwicklung des Textes, dann Handschriftenüberlieferung
allgemein, und schießlich die drei Haupt-Handschriften A,
B und C dargestellt.
Gewissermaßen der zweite Teil erörtert die vielfältige
Rezeptionsgeschichte, beginnend mit der "nationalen Vereinnahmung
der Nibelungen" als zentralem Thema, an die sich eine Reflexion
der "Reformulierungen" des Stoffs in Film, Theater und
Literatur anschließt.
Der umfangreiche und grundlegende Band wird abgeschlossen mit
einem Kapitel über die Beziehung zwischen Nibelungenlied
und Bildpublizistik, unter anderem in der Historienmalerei des
19. Jahrhunderts (H-T. Wapperschmidt) und in der polulären
Bildpublizistik (E. v. Hagenow). Hier sind es vor allem die Themen
"der Reichsschmied", "Siegfrieds Kampf gegen den
Drachen", die "Nibelungentreue" und schließlich
die "Dolchstoßlegende", die vor allem während
er Kriege den Transport nationalistischer Inhalte besorgten.
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