Benedikt und die Welt der frühen Klöster


Der heilige Benedikt

 

Bucheinband mit Benediktusdarstellung (Ausschnitt). Johann David Saler, Augsburg, um 1695-1700Laut den Aufzeichnungen Papst Gregors des Großen wurde Benedikt im Jahr 480 in den Wirren der Völkerwanderung in einem kleinen Städtchen namens Nursia (dem heutigen Norcia) geboren. Als Sohn reicher Eltern sollte er in Rom eine hervorragende Ausbildung erhalten. Er zog jedoch die Einsamkeit vor und verließ die Stadt, um sich dem Gebet und dem Studium der heiligen Schriften zu widmen.
Seine asketische und der religiösen Versenkung gewidmete Lebensführung erregte Aufmerksamkeit. Die Mönche von Vicovaro wählten ihn zu ihrem Abt. Aufgrund seiner strikten Regeln für das Ordensleben, zu denen er auch die Mönche ermahnte, kam es jedoch bald zum Bruch. Laut Legende versuchten seine Neider daraufhin ihn zu vergiften. Benedikt vereitelte den Anschlag jedoch. Er machte das Zeichen des Kreuzes über dem vergifteten Becher. Der Becher zerbrach und eine Schlange kam zum Vorschein. Daraufhin zog sich Benedikt wieder in die Einsamkeit zurück, das Interesse an seinen Lehren und damit seine Gefolgschaft wuchsen jedoch stetig.

529 ging Benedikt nach Montecassino und gründete dort das Mutterkloster des Benediktinerordens. Hier verfasste er die Benediktsregel. Sie enthält neben der sprichwörtlich gewordenen Lebensregel „ora et labora“ („bete und arbeite“) zahlreiche Anweisungen zur Gestaltung des klösterlichen Lebens. Bis heute bildet sie die Grundlage des Ordenslebens. Um das Jahr 555/560 stirbt Benedikt in Montecassino. Sein Erbe wird durch den Orden nach ganz Europa getragen und prägt Bildung, Wissen und Musik. Aufgrund der weitreichenden Wirkung der Benediktinerklöster für die Entwicklung des christlichen Abendlandes im Mittelalter erklärt Papst Paul VI. Benedikt von Nursia 1964 zum Patron Europas.

Bild: Bucheinband mit Benediktusdarstellung (Ausschnitt). Johann David Saler, Augsburg, um 1695-1700
Holzkern, Silber, gegossen, getrieben, punziert; roter Samt
Die Silberapplikation zeigt den heiligen Benedikt mit den Attributen Stab und Kelch mit Schlange. Das Wappen mit der Mitra verweist auf den Auftraggeber, Abt Augustin Fink (1695 – 1720) von St. Blasien.
© Gerfried Sitar, Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal

    Texte: rem

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