Karl
Ludwig, zweitgeborener Sohn des Kurfürsten Friedrich V., übernahm
die Regierung nach der Restitution der Kurpfalz am Ende des Dreißigjährigen
Krieges und bemühte sich einerseits um den zügigen
Wiederaufbau des Landes (besonders der Stadt
Mannheim), verfolgte andererseits eine Politik, die sich
eng an Frankreich und seinen König Ludwig XIV. anlehnte.
Bild: Karl Ludwig, Miniatur um 1650, Privatbesitz
Abb. aus: Liselotte
von der Pfalz, S. 38, Kat.- Nr. 90
Er war seit 1650 mit Charlotte von
Hessen-Kassel verheiratet, mit der er zwei Kinder, den
Kurprinzen Karl und die Tochter Elisabeth
Charlotte, die "Liselotte von der Pfalz", hatte. Bereits
1653 scheint die Ehe zwischen den beiden grundlegend zerrüttet
gewesen zu sein.
Im Zusammenhang mit der geplanten Errichtung des Königreiches
Austrasien, das er von Frankreich zu Lehen nehmen wollte,
steht der Plan eines großen Residenzschlosses
in Mannheim; zur Unterstützung seiner Pläne verheiratete
er seine Tochter Elisabeth Charlotte mit
dem Bruder Ludwigs XIV., Philipp von Orléans.
Karl Ludwigs Sohn Karl starb allerdings bereits fünf Jahre
später. Darauf erhob Ludwig XIV. von Frankreich Erbansprüche
auf die Pfalz und versuchte, sie im pfälzischen
Erbfolgekrieg durchzusetzen.
Karl Ludwigs Liebe galt einer Hofdame seiner Frau, Marie
Luise von Degenfeld, die er im Januar 1657 in Frankenthal
kirchlich ehelichte. Da Karl Ludwig noch verheiratet und Luise
von Degenfeld auch keine standesgemäße Frau war,
wurde die Ehe nur "zur linken Hand" vollzogen und galt nur
als morganatisch. Sie gebar im 13 Kinder und starb bei der
Geburt des 14. Die Kinder wurden zu Raugrafen erhoben.
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