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Im Bereich der
Karrach findet man unterschiedliche Relikte agrarischer Nutzung. Zum einen findet man nördlich der Karrachmühle Hochraine auf Grünland , das heute z.T. als Streuobstwiese genutzt wird. Diese schließt mit einer 1 - 2 m hohen Kante an den nördlich anschließenden Wald ab. Da die Streuobstwiese nach der Karte der historischen Landesaufnahme zum Besitz der Karrachmühle gehört, ist dieses Gebiet spätestens seit 1692 unter Nutzung, möglicherweise aber auch schon vor 1383 (Erwähnung in Geographisches Lexikon 1799-1804, Bd. 3, S.65-66 ) (1)) Möglicherweise gibt dies einen Anhalt für das Ausmaß der anthropogen bedingten Bodenersosion |
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Eine andere Form
agrarischer Nutzungsrelikte findet man östlich davon am
Rittersberg: Relikte ehemaliger Hochächer mit Erosionserscheinung
im unteren Bereich unter heutigen Waldbeständen. Diese schon zu
Zeiten der ersten Landesaufnahme im 19. Jahrhundert bewaldeten Gebiete
gehörten zur damaligen Zeit im Gegensatz zur
Karrachmühle Besitz von Bewohnern von Gunzendorf,
während das Gebiet nördlich Gemeindeeigentum von
Gunzendorf war. Die Langstreifenfluren weisen und die
Geländebefunde weisen auf ehemalige agrarische Nutzung hin. Wann
diese aufgegeben wurde und aus welchem Grund ist unsicher. |
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aaa |
By Patagonier
[CC-BY-SA-3.0
(http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons |
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Einerseits berichtet
Born (1974, a.a.O., S. 67 ff) über die Ursachen
von Wüstungsperioden des späten Mittelalters.
Danach kam es " noch
während der Landausbau des späten Mittelalters anhielt, ...
in einzelnen Gebieten seit 1320/30 zu Entsiedelungen. Sie nahmen an
Umfang ständig zu und erbrachten bis zur Mitte des 15. Jh. einen
beträchtlichen Verlust an Wohnplätzen und Fluren.... Die
wichtigste Ursach der Entsiedelung bildete der Rückgang der
Bevölkerungszahlen durch Hungersnöte und vor allem durch die
1347/51 erstmals stärker auftretenden Pestepedmien.... Aus
der negativen Bevölkerungsentwicklung erwuchs die Agrafkrise des
späten Mittelalters, als seit etwa 1375 sinkende Getreidepreise
das Interesse an Bodenbewirtschaftung minderten. Dörfer und
Einzelhöhe wurden aufgegeben, Ländereien nicht weiter
bestellt, so daß sie sich schließlich mit Wald
überzogen. " Andererseits könnten auch die im Unterhangbereich festgestellten Erosionserscheinungen Grund für die Aufgabe gewesen sein, wobei Wölbäcker nur bis ins Mittelalter angelegt wurden, weswegen eine Aufgabe in der frühen Nezeit infolge klimatischer Ereignisse unwahrscheinlich ist. Ein Projekt am Bullenheimer Berg (1) erbrachte die Existenz von Wölbäckern : " Im Verlauf des Hochmittelalters ist deshalb mit einer nahezu ganzflächigen, daber kurzzeitigen Erschließung des Bullenberger Berges als Ackerland zu rechnen. Dieser könnte im Zusammenhang mit Errichtung einer Burg auf dem westlichen Plateausporn stehen, die heute nur noch sls stak überprägter Burgstall überliefert ist. " Sollte ein änhnlicher Zusammenhang mit der ehemaligen Burg Nordenberg bestehen, so wäre die mögliche Aufgabe der Landwirtschaft um 1407 zu datienren: "Die Burg Nordenberg in Franken war von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis 1383 Sitz der Herren von Nordenberg, die als kaiserliche Reichsbeamte von Rothenburg den Titel „Reichsküchenmeister“ trugen. 1156 gab es eine erste Erwähnung eines Lupold von Nordenberg. 1383 kamen die Höhenburg und das zugehörige Land an die Reichstadt Rothenburg. 1407 wurde die Burg im Krieg des Burggrafen gegen Rothenburg nach dreiwöchiger Belagerung von den Markgrafen von Brandenburg eingenommen und auf Befehl König Ruprechts 1408 zerstört "(1) Der Name "Rittersberg" weist darauf hin, jedoch bestanden Landschlösser auch Windelsbach , Hornau... Diese ... (noch nicht geklärt) http://www.burgenwelt.de/nordenberg_mf/ge.htm http://www.burgenwelt.de/nordenberg_mf/gr.htm Burgruine Nordenberg in der Uraufnahme |
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Burg Colmberg |
By Umbra (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons |
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Grenzsteine als
Anhaltspunkt für eine zeitliche Einordnung morphologische
Prozesse. Historische Grenzsteine, die als Anhaltspunkte für eine zeitliche Einordnung morphologischer Geländebefunde dienen könnenten , findet man im Bereich der Karrach eine ganze Reihe unterschiedlichen Alters: |
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Die wohl
ältesten Grenzsteine, die zwar behauen, aber keine
regelmäßige Form aufweisen, sind im Bereich des
Rittersberges, heute unter Wald zu finden. |
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Eine Generation
weiterer Grenzsteine weist auf der einen Seite die
Zugehörigkeit zu der Rothenburger Landwehr auf, auf der anderen
Seite Zeichen, die die Zugehörigkeit zu ... dokumentieren. |
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Quellen in der Deutschen Nationalbibliothek http://www.alte-grenzsteine.de/cms/front_content.php?idcat=47 |
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Obige Abbildung ist
ein mit Adobe Photoshop erstelltes (mit Fehlern) behaftetes rund 180
° umfssendes Komposit, das die Geländesituation
aber besser veranschaulicht als einzelne Bilder. |
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Die
landwirtschaftlich bewirtschaftete Fläche liegt rund 1 - 2m unter
der durch den Grenzstein authentisch belegten Waldfläche. Da hier in den .... Jahren eine Flurbereinigung stattgefunden hat, ... |
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