Das Hüttendorf

5.1 Verzeichniss der Hütten
5.2 Die BI-Hütte
5.3 Verpflegung des Hüttendorfes
5.4 Räumung des Hüttendorfes
5.5 Nacktensamstag
5.6 Volksbegehren/Volksentscheid

Verpflegung des Hüttendorfes

 
 

"Nach dem gemeinsamen Frühstück in der BI-Hütte werden zwischen 9 und 10 Uhr die alltäglichen Arbeiten untereinander aufgeteilt. Feuerholz muss herbeigeschafft, gesägt, gespalten und gestapelt, die BI-Hütte aufgeräumt und das Geschirr gespült werden. Der Dienst hinter dem Ausschank, die Müllabfuhr, das Heranschaffen von Lebensmitteln, Getränken und Baumaterialien müssen geregelt, die öffentlichen Hütten sauber- und instandgehalten, halbfertige Hütten zu Ende gebaut werden.", so beschrieb Horst Karasek das alltägliche Leben im Hüttendorf in seinem Buch "Das Dorf im Flörsheimer Wald".
Die Mahlzeiten wurden gemeinsam in der BI-Hütte eingenommen. Die Bürgeriniative bezahlte für die notwendigsten Dinge, wie etwa das Essen, aus Spendengeldern, die Startbahngegner zur Unterstützung des Protestes gaben. Das Spülen und die sonstigen Dienste wurden ebenfalls untereinander aufgeteilt. Karasek schrieb weiter: "Unter der Woche bringt der BI-Laster manchmal 40 Schnitzel, 50 Fischfilets oder 30 Hähnchen. Einmal flogen uns 30 gebratene Tauben buchstäblich in den Mund. Gewöhnlich kochen wir selber; Suppen, Eintöpfe, Reis, Kartoffel- und Nudelgerichte stehen auf dem Speiseplan."

Das VorratshausKüche, Vorratshaus (Bild rechts) und das in der Erde zur Kühlung eingegrabene Kühlhaus dienten der Unterbringung und Verarbeitung der Speisen. (s.: Verzeichnis der Hütten) . Später kamen auch einfache, meist ältere Frauen aus den umliegenden Orten und brachten warmes Essen oder Kuchen für die Bewohner des Widerstandsdorfes. Man nannte diese Frauen "Die Küchenbrigade" (Bild links). Die Nahrungsmittel waren für alle Dorfbewohner kostenlos; dennoch sollte jeder nach seinen eigenen Die KüchenbrigadeMöglichkeiten zu den Kosten beisteuern. In dieser den Geist der Gemeinschaft kennzeichnenden Offenheit, die sich auch parasitären Aussteigern nicht verschließen wollte, an der Integration der nur auf sich selbst Fixierten aber scheiterte, lag der sich bald schon abzeichnende Konflikt, der die Gemeinschaft später spaltete. Auch das Ordnung- Halten wurde zum Problem. Neben Spendenaufrufen hingen Benutzungsanweisungen an den Wänden von Küche und Vorratshaus, die das Verhalten der Benutzer in diesen öffendlichen Gebäuden regeln sollten. Unordnung und Dreck zerrten an den Nerven. Von einem unserer Interviewpartner wissen wir, dass auch die einzelnen Teile aus den Orten manchmal einfach eigene Verpflegung mit ins Dorf gebracht haben.

Er erzählte uns, dass die Bischofsheimer BI an einem Fest selbst gebackene, ca. eineinhalb Meter lange Brote mit ins Dorf brachte, um sie dort zu verkaufen. Von dem Erlös kauften sie wiederum andere Lebensmittel für die Dorfbewohner.

Brotverkauf....
....beim BI-Fest

 

   

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