Verfahren 4
Fragen und Antworten

 

Was ist Brüdenverdichtung?

Der Dampf, der beim Eindampfen einer Lösung entweicht, wird als Brüden bezeichnet. Die Verdampfungswärme, die für einen Eindampfprozess aufgewendet werden muss, kann durch Kondensation des ausgetriebenen Brüdens zurückgewonnen werden.

Um die im Brüden gespeicherte Kondensationswärme zur weiteren Beheizung des Eindampfprozesses verwenden zu können, muss die Kondensation bei einer im Vergleich zur Kochtemperatur hoher Temperatur erfolgen. Zur Erhöhung der Kondensationstemperatur wird der Brüden um einige Zehntel bar (0,1 - 0,5 bar) verdichtet. Mit Hilfe eines Wärmetauschers kann die Kondensationswärme des verdichteten Brüdens in die Eindampfanlage zurückgeführt werden.

Außer der Antriebsenergie für den Verdichter ist für den Eindampfprozess keine weitere Energiezufuhr nötig. Das Verhältnis zwischen zurückgewonnener Energie und aufzuwendender Energie (Leistungsziffer) kann den Wert 40 erreichen.

Bei einer thermischen Brüdenverdichtungsanlage werden Dampfstrahlverdichter zur Verdichtung des Brüdens verwendet.

Was ist Umkehrosmose?

Ein in der Natur sehr wichtiger Vorgang ist die Osmose. Sie steht in engem Zusammenhang mit dem Austausch von Wasser und Mineralstoffen durch Zellwände. Für den Austausch von Wasser zwischen dem Innern einer Zelle und der extrazellulären Umgebung sind osmotische Kräfte von großer Bedeutung. Die Zellwände lassen zwar Wasser ungehindert durch, sind aber für Mineralstoffe nur bedingt quasi halbdurchlässig. Deshalb werden solche Membranen im lebenden System auch als „semipermeabel" bezeichnet.

Prinzip der Osmose

Osmose ist der Austausch gelöster Stoffe durch eine semipermeable Membran. Nimmt man z.B. Wasser mit unterschiedlicher Konzentration und trennt beide Lösungen durch eine Membran (semipermeabel), so hat die höher konzentrierten Lösung das Bestreben, sich durch die Membrane hindurch in den Bereich der niedriegen Konzentration hinein zu diffundieren, so dass sich dort ein messbarer Druck aufbaut. Dieser Druck wird als osmotischer Druck bezeichnet.

 

Prinzip der Reverse-Osmose (Umkehrosmose)

Der oben beschriebene Vorgang kann auch in umgekehrter Weise ablaufen, wenn auf der Seite der konzentrierten Lösung (Meerwasser) ein so hoher Druck aufgebaut wird, dass er den osmotischen Druck übersteigt. Nun fließt das Wasser aus der konzentrierten Lösung (Meerwasser) entgegen dem osmotischen Druck, wobei die gelösten Stoffe zurückgehalten werden. Die Membran wirkt wie ein ultrafeines Sieb, das in der Lage ist, selbst höher molekulare Substanzen wie Viren, Bakterien und Pyrogene zurückzugehalten.

 

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