StD Wolfgang Winter DS Barcelona 1986 Neubearbeitung: Hölderlin-Gymnasium Nürtingen 2004
Vorbemerkung
Liebe Schülerinnen und Schüler,
in den Fremdsprachen leuchtet es jedem von euch ein, dass ihr Vokabeln lernen müsst; in den anderen Fächern gilt dies auch für Fachbegriffe und Konzepte. So stellt ihr grundsätzlich nicht in Frage, dass man wissen sollte, was „Masse” , „Atom”, „konstitutionelle Monarchie, „Sonate”, „Säugetier”, „e-Funktion” usw. bedeuten.
Dieses grundsätzliche Einverständnis (es bedeutet natürlich nicht, dass ihr es auch immer konsequent umsetzt) in allen anderen Fächern gilt aber merkwürdigerweise kaum für das Fach Deutsch.
Aus unerklärlichen Gründen herrscht in vielen Köpfen die Vorstellung vor, man könne und müsse für Deutsch, abgesehen von der Rechtschreibung und gewissen Bereichen der Grammatik, gar nichts konkret lernen, da wir Deutsch sprechen.
Das ist falsch. Denn selbstverständlich verfügt das Fach Deutsch über eine eigene Fachsprache. Diese ist größtenteils ein gesamteuropäisches Erbe, das wir mit anderen Nationen teilen.
Ohne Kenntnis dieser Fachsprache kann man zwar vielleicht irgendwie einen Text verstehen und sich vielleicht auch dazu äußern. Meiner Meinung ist dies wohl auch ein wesentlicher Grund für die Selbsttäuschung. Für einen vertieften Zugang muss man einfach wie in den anderen Fächern gewisse Dinge lernen.
Freilich gilt nicht der Umkehrschluss, dass man hundertprozentig erfolgreich ist, wenn man bestimmte Begriffe gelernt hat. Stures Lernen von Englischvokabeln garantiert auch noch nicht, dass man englische Sätze richtig hervorbringt.
Ich habe auf den folgenden Seiten wichtige Begriffe für die Analyse und Interpretation von Texten zusammengestellt, die meiner Meinung nach ein Schüler im Fach Deutsch bis zum Abitur gelernt haben sollte.
Meine Zusammenstellung ist nicht originell; ich habe fast alles aus verschiedenen Werken zusammengestellt. Vor vielen Jahren, als Lehrer an einer deutschen Schule im Ausland, drängte sich mir die Notwendigkeit auf, meinen damaligen spanischen
Schülern etwas Konkretes in die Hand zu geben. Da dies auch für inländische Schüler zutrifft, habe ich die damalige Version nun noch einmal – jetzt mit Hilfe des Computers – überarbeitet.
Vielleicht hilft die Zusammenstellung einigen, ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen und zu verbessern.
1. Übersicht über die möglichen Aufsatzarten 2. Das Vorgehen bei der analytischen Interpretation von fiktionalen und nicht fiktionalen Texten 3. Die Analyse von sprachlichen Phänomenen
2.1. Das Verb 2.1.1. Die Einteilung der Verben nach syntaktischen
Kriterien 2.1.1.1 Persönliche und unpersönliche Verben 2.1.2 Die Einteilung der Verben nach ihrer Bedeutung. 2.1.2.1 Die Tätigkeitsverben 2.1.2.2 Die Vorgangsverben 2.1.2.3 Die Zustandsverben 2.1.3 Die Tempora des Verbs 2.1.3.1 Das Präsens 2.1.3.2 Das Präteritum 2.1.3.3 Das Perfekt 2.1.3.4 Das Plusquamperfekt 2.1.3.5 Das Futur I 2.1.4 Der Modus 2.1.4.1 Der Indikativ 2.1.4.2 Der Konjunktiv
2.1.4.3 Der Imperativ 2.1.4.4 Die Modalverben und Modaladverbien 2.1.5 Das genus verbi 2.1.5.1 Das Aktiv 2.1.5.2 Das Passiv 2.1.6 Die infiniten Formen des Verbs 2.1.6.1 Das Partizip 2.1.6.2 Der Infinitiv 2.1.7 Der Artikel 2.1.7.1 Der bestimmte Artikel 2.1.7.2 Der unbestimmte Artikel 2.1.8 Das Substantiv 2.1.8.1 Die Konkreta 2.1.8.2 Die Abstrakta 2.1.8.3 Analyse von Substantiven bei einer Interpretation 2.1.9 Das Adjektiv 2.1.10 Die Pronomina 2.1.10.1 Das Personalpronomen 2.1.10.2 Das Demonstrativpronomen 2.1.10.3 Das Indefinitpronomen 2.1.11 Die Konjunktion 2.1.12 Die Interjektion 2.2 Gesichtspunkte der Syntax 2.2.1 Die Satzarten 2.2.1.1 Der Aussagesatz 2.2.1.2 Der Fragesatz 2.2.1.3 Der Wunsch‑ und Aufforderungssatz 2.2.2 Satzformen 2.2.2.1 Der einfache Satz 2.2.2.2 Der zusammengesetzte Satz 2.2.2.2.1 Die Parataxe 2.2.2.2.2 Die Hypotaxe 2.2.3 Die stilistische Auswertung der Satzlängen 2.2.3.1 Kurze Sätze 2.2.3.2 Lange Sätze, die aus vielen Satzteilen bestehen 2.2.3.3 Lange Sätze, die aus komplizierten Satzgefügen bestehen 2.3 Stilwerte des Wortschatzes 2.3.1 Zeitbedingte Wörter 2.3.1.1 Archaismen 2.3.1.2 Veraltende Wörter 2.3.1.3 Neologismen 2.3.2 Wörter aus Fachsprachen 2.3.3 Sprachebene
3.1 Das unmittelbare Bild 3.2 Mittelbare sprachliche Bilder 3.2.1 Der Vergleich 3.2.2 Das Gleichnis 3.2.3 Die Metapher 3.2.3.1 Die Personifikation 3.2.3.2 Die Synästhesie 3.2.4 Die Chiffre 3.2.5 Die Metonymie 3.2.6 Die Synekdoche
4.1 Wortfiguren 4.1 1 Die Hyperbel 4.1.2 Die Litotes 4.1.3 Der Euphemismus 4.2 Satzfiguren 4.2.1 Das Asyndeton 4.2.2 Das Polysyndeton 4.2.3 Der Parallelismus 4.2.4 Die Ellipse 4.2.5 Die Aposiopese 4.3 Gedankenfizuren 4.3.1 Die rhetorische Frage 4.3.2 Die Antithese 4.3.3 Das Oxymoron 4.3.4 Das Paradox 4.4 Klangfiguren 4.4.1 Die Anapher 4.4.2 Die Lautmalerei/die Onomatopöie
5. 1 Die Erzählperspektive 5.1.0 Der Begriff „Perspektive” 5.1.1 Der Ich-Erzähler als zentrale Figur des Romans 5.1.2 Der Ich-Erzähler als Augenzeuge 5.1.3 Der auktoriale Erzähler 5.1.4 Die personale Erzählperspektive 5.1.5 Der Erzähler als reiner Beobachter 5.1.6 Die gemischte Perspektive 5.1.7 Abschließende Bemerkung 5.2 Die Darbietungsformen des Erzählens 5.2.1 Die berichtende Erzählung 5.2.2 Die szenische Darstellung 5. 2.3 Die Zeitstruktur 5.2.3.1 Die Zeitraffung 5.2.3.2 Rückblende und Vorausdeutung 5.2.3.3 Simultangeschehen 5.2.4 Andere wichtige Begriffe in der Epik (und auch in der Dramatik) 5.2.4.1 äußere Handlung und innere Handlung 5.2.4.2 direkte Charakteristik und indirekte Charakteristik