In dem Bestreben, Preußen und Österreich
aus dem Reich hinauszudrängen und den französischen Einfluss
auf die Klein- und Mittelstaaten zu sichern, veranlasste der
französische Kaiser Napoleon die Gründung des "Rheinbunds" als
Gegengewicht des "Dritten Deutschland" gegen die beiden Großmächte.
Mit der Unterzeichnung dieser Bündnisakte und mit der Festlegung,
dass sich die Mitglieder künftig durch keinerlei Gesetz oder
Vorschrift des Alten Reiches mehr gebunden fühlen sollten, sagten
sie sich formell vom Reich los. Die Rheinbundakte enthielt eine
weitere territoriale Abrundung der Mitgliedsstaaten und eine
Rangerhöhung der Fürsten: Die Herzöge von Württemberg und Bayern
wurden zu Königen, der Markgraf von Baden und der Landgraf von
Hessen-Darmstadt zu Großherzögen. Napoleon trat als "Protektor"
der Bundesakte auf. Ein innerer Ausbau des
Bundes in Richtung auf eine gemeinsame Verfassung unterblieb,
der Bund blieb ein reines Militärbündnis mit Frankreich. Das
Reich war damit aufgelöst, folgerichtig erklärte der Kaiser am
6. August 1806 das Reich für aufgelöst.

Medaille auf die Errichtung des Rheinbunds, 1806
Vorderseite:
Kopf Napoleons mit Lorbeerkranz nach rechts. Umschrift: NAPOLEON EMP. ET ROI
Rückseite:
14 dt. Fürsten in Rüstung um ein Rutenbündel mit dem französischen
Adler, auf das sie die Rechte zum Schwur legen. Im Vordergrund auf den Schilden
die Wappen von Württemberg und Bayern. Im Hintergrund der Fürstprimas
des Rheinbunds. Aufschrift: CONFEDERATION DU RHIN MDCCCVI.
Stuttgart, Württemberg. Landesmuseum
Katalog Napoleon Nr. 58
Die politische Bindung an Napoleon kommt im Empfang
des Kaisers 1805 in Ettlingen zum Ausdruck und wird durch die
verwandtschaftliche Bindung des Kaiserhauses mit dem Haus Baden
im Folgejahr unterstrichen.
Empfang Napoleons durch Kurprinz Karl von Baden
bei Ettlingen Öl auf Leinwand, Jean-Victor Bertin,
1811/12
H. 258 cm, B. 155 cm
Versailles, Musée National au
Château de Versailles
Katalog Napoleon Nr. 271 |