
Generallandesarchiv Karlsruhe J-Aa-S/20
abgedruckt: Badische Heimat 73 (1993) S. 408
Stephanie Adrienne Louise de Beauharnais,
*28. August 1789 in Versailles als Tochter des Grafen Claude
de Beauharnais, 1799 als Nichte der Gemahlin Napoleons, Josephine
Tascher de la Pagerie, nach Versailles geholt und standesgemäß erzogen.
1806 zur Standeserhöhung von Napoleon adoptiert und zur Festigung
des politischen Bündnisses mit Erbprinz Karl von Baden verheiratet.
Zwischen 1811 und 1817 gebar sie fünf Kinder, von denen die
beiden Knaben nach wenigen Wochen starben. Von dem ersten ging
später das Gerücht, er sei vertauscht worden und nach
Jahren als Kaspar Hauser wieder aufgetaucht.
Stephanie Beauharnais in Rastatt
Am 28. Oktober 1818 siedelten Großherzog Karl und Großherzogin
Stephanie von Baden aus gesundheitlichen Gründen des Großherzogs
nach Rastatt über, wo ihre Gemächer nach dem modernsten Geschmack
neu eingerichtet worden waren. Vom 28. November bis 1. Dezember
1818 besuchte Zar Alexander, der Schwager des Großherzogs,
die großherzogliche
Familie und den kranken Großherzog in Rastatt. Dessen Gesundheitszustand
verschlechterte sich Anfang
Dezember
zusehends.
Am 8. Dezember starb Großherzog Karl erst 32-jährig an der "Wassersucht".
Witwensitz Mannheim
Bereits am 16. Dezember 1818 verließ die erst 29jährige
Großherzogin-Witwe das Residenzschloss Rastatt, um in Mannheim
ihren Witwensitz zu nehmen. Hier und in ihrem Wohnsitz in Nizza
lebte sie, bis sie 1860 starb.
|