1672 hatte Ludwig XIV. den Französisch-Holländischen Krieg begonnen,
um das Ziel einer Vergrößerung Frankreichs weiter zu verfolgen,
und diesen Krieg seit 1674 auch an den Oberrhein getragen. In
diesem Jahr, 1674, trat Ludwig Wilhelm in die kaiserliche Armee
ein, errang bei der Einnahme der Festung Philippsburg 1676 erste
Erfolge und erhielt daraufhin vom Kaiser ein Infanterieregiment
verliehen. Dieser Krieg brachte am Oberrhein 1674 die Schlacht
bei Sinsheim und Ladenburg, den Sieg des französischen Generals
Turenne über die Kaiserlichen und die Verwüstung der Pfalz. Im
folgenden Jahr 1675 die Schlachten bei Mulhouse, Colmar und Turckheim,
in denen Turenne erneut über die Kaiserlichen siegt und die Räumung
des Elsass erzwingt. 1675 fiel schließlich Turenne in der Schlacht
bei Sasbach.
1679 trat Ludwig Wilhelm nach dem Tod seines Großvaters die Regierung
der Markgrafschaft Baden-Baden an.
Nach dem Frieden von Nijmegen 1678 ernannte der Kaiser Ludwig
Wilhelm zum Obristfeldwachtmeister zu Pferd und zu Fuß. Seinen
Spitznamen Türkenlouis erwarb er sich als Reichsfeldmarschall
durch seine Erfolge im Kampf gegen die Türken im Großen Türkenkrieg
1683-1699, wo er bereits 1683 bei der Befreiung Wiens als Generalwachtmeister
auf sich aufmerksam machte. In diesem Krieg wurde er bereits von
seinem 8 Jahre jüngeren Vetter Eugen von Savoyen als einfachem
Reiter begeleitet.
1686 war er Feldmarschall und wurde 1689 zum Oberbefehlshaber
an der osmanischen Front befördert. In über 20 Schlachten konnte
er sein strategisches Können unter Beweis stellen und die Osmanen
zurück drängen. Die Karlsruher „Türkenbeute" im Badischen Landesmuseum
geht allerdings nur zu einem geringen Teil auf ihn, in der Mehrheit
auf andere Mitglieder des badischen Hauses, wie z.B. den Onkel
des Türkenlouis, den Markgrafen Hermann, zurück. Nach Beginn
des Pfälzischen Erbfolgekriegs 1689, in dem sein Stammsitz in
Baden-Baden zerstört wurde, wurde er 1693 Oberbefehlshaber der
kaiserlichen Truppen gegen die Franzosen im Westen.
In der Schlacht
bei Salankamen gegen die Osmanen konnte er 1691 seinen größten
Triumph erzielen und erhielt von Kaiser Leopold I. den Titel eines
"Generalleutnants über alle kaiserlichen Kriegsvölker
in den Erblanden und im Reich", den höchsten militärischen
Titel des Hauses Habsburg, der insgesamt nur 5 mal verliehen wurde.
Darüber hinaus ehrte ihn der spanische König mit dem Orden vom
Goldenen Vließ. Nach der Berufung des Markgrafen in den Westen
gegen die Franzosen setzte sein Vetter, Prinz Eugen von Savoyen,
den Krieg gegen die Osmanen fort und konnte den Frieden von Karlowitz
abschließen.