Napoleon III. - Der Kaiser vom Bodensee

Napoleon III. - Der Kaiser vom Bodensee
Deutsch-schweizerische Doppelausstellung zum 200. Geburtstag von Louis Napoleon Bonaparte 

20. April 2008 bis 19. Oktober 2008
Kulturzentrum am Konstanzer Münster

Texte:

Vom Flüchtling zum Kaiser

Einige Themenkomplexe der Ausstellung

Unbekannte, nie gezeigte Exponate

Bilder:

Prinz Louis Napoleon Bonaparte am winterlichen Bodensee

Punschglas des Exilhofs um Ex-König Hortense

Große Suppenterrine aus Louis Napoleons Konstanzer Stammlokal "Goldener Adler"

Napoleon III., Kaiser der Franzosen von 1852 bis 1870

Städtische Museen Konstanz - Schloss Arenenberg, Schweiz

Napoleon III. - Der Kaiser vom Bodensee

Vom Flüchtling zum Kaiser

Die in Konstanz und im schweizerischen Schloss Arenenberg stattfindenden historischen Ausstellungen nehmen den 200. Geburtstag von Louis Napoleon Bonaparte, dem späteren Kaiser Napoleon III. (1852-1870), zum Anlass, um neben der historischen Person auch die Zwischenzeit nach dem Wiener Kongress und dem Wiederauferstehen des Bonapartismus in Frankreich zu beleuchten.

Die damals gerade erst badisch gewordene Bischofstadt Konstanz bot der aus Frankreich vertriebenen Ex-Königin Hortense und ihrem kleinen Hofstaat eine neue Heimat: Beschützt von Großherzog Carl und seiner französischen Frau Stephanie, Hortenses Cousine, wuchs der junge Prinz Louis Napoleon in Konstanz und später auf dem Schloss Arenenberg im Thurgau auf.

Die Bodenseeregion spielt in der Persönlichkeitsbildung des später betont europäisch gesonnenen Kaisers eine entscheidende Rolle. Sie war der bedeutendste Rückzugsraum maßgeblicher Mitglieder der einst kaiserlichen Familie. Hier, im schweizerisch-badisch-württembergisch-bayerischen Grenzland wuchs der junge Louis Napoleon heran, angeleitet von bedeutenden Reformern wie Bistumsverweser Ignaz Heinrich von Wessenberg und stark verankert in der alemannischen Mentalität seiner neuen Heimat. Von hier aus schmiedete seine Mutter, die holländische Ex-Königin Hortense de Beauharnais, über ihr europäisches Netzwerk Pläne, die ihren Sohn auf den französischen Thron führen sollen. Aus Wien schickte der Staatskanzler Fürst Metternich Spitzel und Spione, die sich an die Fersen der Ex-Königin hefteten und regelmäßig nach Wien und Paris berichteten. Auch später als Kaiser blieb Napoleon III. seiner prägendsten Heimat verbunden und die Heimat ihm: Im deutsch-französischen Krieg war die Begeisterung über Napoleons Ende am Bodensee sehr geteilt.
Die Sonderausstellung widmet sich der Jugendzeit einer wichtigen historischen Figur der europäischen Geschichte des 19. Jahrhunderts, die von Forschung und Museen in den vergangenen Jahrzehnten kaum beachtet wurde. Jüngste Forschungen in Archiven und Privatsammlungen ermöglichen nun einen genaueren Blick auf die liberale süddeutsch-eidgenössisch geprägte Sozialisierung eines späteren Monarchen der letzten Glanzzeit der europäischen Monarchien vor dem Ersten Weltkrieg.

Die beiden Ausstellungen basieren auf seriösen wissenschaftlichen Forschungen und neuesten Exponatfunden. Doch in ihren Präsentationsformen werden sie breite Bevölkerungskreise und vor allem auch junge Museumsbesucher ansprechen. Interaktive Elemente, moderne Medien-Stationen und sinnlich inszenierte Lebenswelten von damals sollen den Besuch der Ausstellung zu einem spannenden, aufregenden und nachhaltig positiven Erlebnis und zu einer packenden Reise in die Vergangenheit werden lassen: Da wird Napoleons Schlitten von wilden Fahrten erzählen, der Konstanzer Wirtshausstuhl, auf dem er saß, berichtet von derben Festen des Draufgänger-Prinzen. Und unterm riesigen Napoleonhut erfahren Kinder, wie sich der Neffe des großen Napoleon als vorherbestimmter Nachfolger gefühlt haben muss

 

im Detail:

 

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siehe auch:

Ausstellung in Schloss Arenenberg

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