6/02


MenschenZeit
Geschichten vom Aufbruch der frühen Menschen

17. Dezember 2002 bis 18. Mai 2003
Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim

Konzept und Aufbau

Mesolithikum

Das Mesolithikum (Mittelsteinzeit) fängt mit dem Ende der Würm- bzw. Weichsel-Kaltzeit vor 11.500 Jahren an und endet vor ungefähr 7500 Jahren in unseren Regionen mit dem Beginn der Viehzucht und des Ackerbaus. Die Bevölkerungsdichte betrug 0,1 Pers. pro km2, demnach lebten auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik ungefähr 35.000 Personen.

Der Wald breitete sich wieder aus und die Menschen mussten ihm ihre Lebensweise anpassen: nicht mehr die Tiere aus den großen Herden, sondern kleinere, einzelne Tiere, die schnell zwischen den Bäumen verschwinden konnten, mussten jetzt gejagt werden. Speere waren dafür nicht geeignet und wurden durch Pfeil und Bogen ersetzt. Der Speisezettel der Menschen änderte sich entsprechend: Rotwild, Wildschwein, Elch, Auerochse, Biber und viele andere Tiere wurden gejagt, Haselnüsse, Feldkohl, Rutenmelde, weißer Gänsefuß, Himbeeren und Brombeeren wurden gesammelt, ebenso Kräuter, von denen es nun andere Arten gab.

Moore und Sümpfe breiteten sich aus. Ihnen verdanken wir die Konservierung organischer Stoffe, so dass Seile, Netze, Fäden, Bögen, Speere und Pfeile, Paddelfragmente, Wühlstöcke, Behälter aus Birkenrinde, Birkenpech, Nussschalen und Matten aus Birkenrinden erhalten blieben.

Diese Zeit ist durch sehr kleine, geometrische Steinwerkzeuge charakterisiert, sogenannte Mikrolithen, die in Schäftungen eingebaut zu Messern, Pfeilen, Sägen und ähnlichem zusammengestellt werden konnten. Andere Abschlags- oder Klingenwerkzeuge sind daneben immer noch in Benutzung.

Bei den Bestattungen gab es neben Ganzkörperbestattungen mit Beigaben neue Sitten: Es fanden sich Gräber, die lediglich mehrere Schädel enthielten. Wahrscheinlich wurden die Köpfe von den Körpern getrennt und gesammelt bestattet.

Schmuck in Form von Anhängern war weiterhin verbreitet. Bildwerke jedoch verschwanden, die Verzierung von Gegenständen beschränkte sich weitgehendst auf geometrischen Zeichen.

Die Menschen wohnten am Eingang von Höhlen, unter Felsdächern oder in der Nähe von Gewässern. Ihre Zelte waren aus Ästen und Zweigen gebaut und mit Blättern oder Fellen bedeckt.

siehe auch:


Badische Heimat e.V.
Bezirksgruppe Bergstraße - Neckartal (Heidelberg)



Zurück:
Startseite - Ausstellungen
© Badische Heimat 2002
Impressum · Datenschutz