Schloss Rastatt


Jubiläum 2005

In Surfin' Süden:

Schloss Rastatt

Zwischen Sonne und Halbmond - Doppel-Jubiläum in der Barockresidenz Rastatt

Aus dem Schatten des Sonnenkönigs

Endlich ist es soweit! Nach mehr als 300 Jahren bekommt die barocke Residenzanlage des legendären Türkenlouis den verdienten Rang als Sehenswürdigkeit, die man "sich nicht entgehen lassen dürfte". Im der Extraausgabe Merian 2005 über die Technologieregion Karlsruhe wird auf 140 Seiten das breite Spektrum und die Besonderheiten der badischen Region vorgestellt. Unter den "MERIAN Top Ten" bekommt "das Rastatter Schloss, das "um 1700 binnen weniger Jahre" als "erste große Barockresidenz Deutschlands" entstand, den Platz Zwei nach dem ZKM Karlsruhe.

Im Jahr 2005, das Jahr zwei großer Jubiläen für das Land Baden-Württemberg und die Stadt Rastatt, der 350. Geburtstag des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden und 300 Jahre Residenzstadt Rastatt, kommt diese Bewertung wie gerufen! Auch der Türkenlouis selbst würde stolz aus dem Schatten des Sonnenkönigs hervortreten und seinen Ruhm nicht mehr nur im blassen Licht des Mondscheins genießen.


Ludwig Wilhelm war der erste deutsche barocke Fürst, der eine gesamte Stadt- und Schlossanlage nach dem großartigen Vorbild von Versailles in einem Guss in nur sieben Jahren von einem einzigen Architekten, Domenico Egidio Rossi, errichten ließ. Am 26. Januar 1700 schrieb der badische Markgraf in dem Brief an Johann Hugo, Erzbischof zu Trier, Bischof zu Speyer:"... nachdeme ich zu Rastatt ein neues gebäu zu meiner künfftigen Residenz aufführen lasse..." und hatte noch weitere große Baupläne: Die Modernisierung von Ettlingen, den Bau eines Jagdschlosses für die junge Gemahlin, Markgräfin Sibylla Augusta, in Scheibenhartd, eine Schlosskirche und weitere Bauwerke. Der frühe Tod des Türkenlouis am 4. Januar 1707 und die Besetzung des Schlosses durch die französischen Truppen des Marschalls de Villars, schienen den Traum von Ruhm und Macht beendet zu haben. Nach dem Frieden von Rastatt, 1714 im Schloss besiegelt, kehrte jedoch die badische Regentin zurück und übernahm die Regierungsgeschäfte. Die Vervollständigungen der Residenzanlage und zusätzliche Bauten übertrug Sibylla Augusta ihrem böhmischen Baumeister Michael Ludwig Rohrer und entließ die italienischen Künstler. In ihrer Regierungszeit bis 1727 entstanden in Rastatt und Umgebung weitere barocke Bauwerke, die fast alle die Zeiten überdauert haben. Mit Recht kann sich Rastatt heute rühmen, eines der wenigen Orte zu sein, in denen der barocke Geist noch so präsent ist.

Die über die Jahrhunderte in großen Teilen erhalten gebliebene Schlossanlage ist ein einzigartiges, authentisches Beispiel einer Residenz des frühen 18. Jahrhunderts und bietet wie kein anderes deutsches Schloss (vgl. Wolfgang Stopfel, Heimatbuch 7/80), die Möglichkeit die Zeit des Barock in ihren vielfältigen Facetten exemplarisch darzustellen. Die unveränderte, vollständige Raumfolge in den beiden Staatsappartements der Beletage, Vorzimmer, Audienz- oder Thronsaal und Prunkschlafzimmer, lassen das höfische Zeremoniell eines absolutistischen Herrschers noch heute nachempfinden. Als Mittelpunkt der gesamten Schlossanlage beeindruckt der Ahnensaal durch die kostbare und prachtvolle originale Ausstattung: Vollplastisch stuckkierte Figuren, farbenfrohe Deckenfresken und Stuckmarmor vom Feinsten. Im 18. Jahrhundert war der große Saal Schauplatz glanzvoller höfischer Feste, wie die Hofprotokolle aus der Zeit der Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden um 1720 beweisen.

Die Hofprotokolle, Inventarverzeichnisse und Reisebeschreibungen aus der Zeit sind unverfälschte Quellen und dienen als Grundlage für die kunsthistorische und pädagogische Arbeit des Fachreferats Staatliche Schlösser und Gärten des (neu gegründeten) Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg. Auch die Planung und Festlegung des großen barocken Schloss-Sommerfestes vom 25. Juni 2005 wird auf dieser Grundlage erarbeitet.
Aber darüber berichten wir das nächste Mal!

Anneliese Almasan M.A.
Staatliche Schlösser und Gärten
Vermögen und Bau Baden-Württemberg
Betriebsleitung
Schlossraum 22a, 76646 Bruchsal
Tel.: 07251 / 74-27 24,
Fax: 07251 / 74-27 40
anneliese.almasan@vb-bw.fv.bwl.de
www.tuerkenlouis.de
www.schloesser-und-gaerten.de

 
   
   

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