Wehrgeschichtliches Museum Rastatt lässt das Leben des "Türkenlouis"
vom 9. April bis 25. September 2005 Revue passieren:
Ein Barockfürst zwischen Sonne und Halbmond
Auf den Spuren des legendären Barockfürsten und Feldherrn Ludwig
Wilhelm von Baden-Baden wandeln Besucher des Wehrgeschichtlichen
Museums Rastatt im Rahmen der Sonderausstellung "Zwischen Sonne
und Halb-mond" vom 9. April bis 25. September 2005. Anlässlich
des 350. Geburtstags des im Volksmund "Türkenlouis" genannten
badischen Regenten sind im Schloss Rastatt rund 250 hochwertige
und exklusive Exponate in einzigartiger Zusammenstellung auf einer
Fläche von rund 300 qm zu sehen.
Der Markgraf als Feldherr und Politiker
Der Bogen der Anschauungsobjekte spannt sich von Bildern, Modellen
über Grafiken bis zu Realien aus seiner Zeit. Die passende Kulisse
für die einmalige Sonderschau bildet das vom badischen Türkensieger
von 1698 bis 1705 zum Regierungssitz umgebaute Rastatter Schloss.
Hier, wo der Markgraf mit seiner Gattin Sybilla Augusta regierte,
lässt das Wehrgeschichtliche Museum Rastatt die bewegende Geschichte
des großen Helden wieder aufleben. Im Mittelpunkt steht die außergewöhnliche
militärische Karriere des an allen europäischen Fürstenhöfen als
Retter der Christenheit gefeierten "Türkenlouis". Die umjubelten
Siege gegen das Osmanische Reich krönten seine militärische Laufbahn.
Informiert wird auf anschauliche Weise über Krieg und Kriegführung
um 1700 sowie Bewaffnung und Organisation der Heere. Besucher
erfahren aber auch viel über den Markgrafen als Menschen und das
Leben von Soldaten und Zivilbevölke-rung auf den unterschiedlichen
Kriegsschauplätzen.
Ein Leben von Kriegen geprägt
Der in diesem Jahr gefeierte Markgraf Ludwig Wilhelm, dessen Taufpate
und Namensgeber der Son-nenkönig Ludwig XIV. war, zählt zusammen
mit Prinz Eugen von Savoyen, dem Herzog von Marlborough und Kurfürst
Max Emanuel zu den bedeutendsten Feldherren des Barocks.
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Fortsetzung: " Ein Barockfürst zwischen Sonne und Halbmond"
Der am 8. April 1655 in Paris geborene Ludwig Wilhelm trat bereits
mit 19 Jahren in die kaiserliche Ar-mee ein. Zeit seines Lebens
sollte er fortan in die Wirren des Krieges verwickelt sein; insge-samt
hatte der berühmte Feldherr an 20 Feldzügen, 25 Belagerungen und
13 Feldschlachten teilgenommen. Seinem politischen und militärischen
Geschick war es wesentlich zu verdanken, dass die kleinen Reichsstände
des deutschen Südwestens durch eine verstärkte Zusammenarbeit
ihre schmalen Kräfte bündeln und im Konzert der europäischen Großmächte
eine politisch aktive Rolle spielen konnten. Von europäischer
Dimension ist auch der zweite Wirkungsraum des Markgrafen. In
Ungarn und auf dem Balkan befehligte er die Kaiserliche Armee
gegen das Osmanische Reich. Ein Konflikt, den das Aufeinanderprallen
zweier Kulturen wesentlich mit-prägte. Die Türken nannten den
Markgrafen wegen seiner roten Unformjacke, die weit über die Schlachtfelder
zu sehen war, den "Roten König". Bei einem Gefecht am Schellenberg
gegen die Franzosen zog sich Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden
schwere Verwundungen zu, an denen er im Schloss Rastatt am 4.
Januar 1707 starb. Aus seiner Ehe mit Sibylla Augusta gingen neun
Kinder hervor, wovon jedoch nur drei das Erwachsenenalter erreichten.
Zahlrei-che Veranstaltungen im Festjahr
Die Sonderausstellung "Zwischen Sonne und Halbmond. Der Türkenlouis
als Barockfürst und Feldherr" ist vom 9. April bis 25. September
täglich außer Montag von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt
zur Sonderausstellung kostet 3 EURO, er-mäßigt 2 EURO. Weitere
Informationen unter Tel. 07222/34 244 oder im Internet unter www.wgm-rastatt.de.
Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog, in dem
die neuesten Ergebnisse der "Türkenlouis-Forschung" der Öffentlichkeit
präsentiert werden. Um-rahmt wird die Ausstellung von einer Vielzahl
von Veranstaltungen und Vorträgen; denn nicht nur das Wehrgeschichtliche
Museum sondern das ganze Land Baden-Württemberg und die Stadt
Rastatt feiern den 350. Geburtstag des Markgrafen.
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