Württemberg

Maler entdecken Land und Leute 1750 - 1900

 

Landschaften

Während Künstler wie Johann Jacob Müller in der Landschaftsmalerei den Bruch mit dem graphischen Vedutenstil zu Beginn des 19. Jahrhunderts vollzogen (Ansicht von Stuttgart 1807), beharrten die Hofmaler noch auf dem Typus der idealen Landschaft. Nur für einen Auftrag wich der Kunstschulprofessor Gottlob Friedrich Steinkopf von der klassizistischen Formel einer antik-italienischen Landschaft ab: 1828 zeigte er die königlichen Schlösser eingebettet in ein Land, dessen Schönheit längst auch von den Dichtern bemerkt und gefeiert wurde. So reimte Gustav Schwab auf eine dieser Landschaften von Gottlob Friedrich Steinkopf, die das Neckartal bei Stuttgart zeigen:Welch ein herrlich Land mein eigen - Muß mirs erst der Maler zeigen?

Auf Württemberg bezieht sich die Kunst erst in jenem Maße, wie Land und Leute in der neuen Betrachtungsweise der Romantik und des Realismus von den Malern entdeckt wurden. Dazu gesellte sich die gerade in Württemberg zu höchster Blüte gelangte Literatur und Lyrik, die einzelne Orte, Landschaften, aber auch bäuerliche Tätigkeiten verklärt und "mahlerisch" beschreiben. Parallel dazu hat die Genremalerei von Johann Baptist Pflug und Wilhelm Baumeister biedermeierlich-narrative Züge, die in den Bildern von Carl Ebert, Pietronella Peters oder Franz Seraph Stirnbrands über den Erzählcharakter hinaus auch eine lyrische Komponente beinhalten. Eine Besonderheit der Malerei in Württemberg ist deshalb ihr "poetischer Gehalt". Sie wurde an der Stuttgarter Kunstschule unter Leitung von Heinrich Gaudenz von Rustige bis ans Ende des 19. Jahrhunderts tradiert.

Obwohl das Land seine größten Talente nicht halten konnte und z.B. noch Mitte des 19. Jahrhunderts hoffnungsvolle Kunststudenten nach München abwanderten (Ebert, Grünenwald, Schüz, Mali, Braith, Bauerle), blieben diese in der Motivwahl ihrer Heimat oft treu. Das Land wurde erwandert, skizziert, gemalt. So wurde beispielsweise das auffallend reizvolle Besigheim am Neckar regelmäßig von den Künstlern aufgesucht.

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